Das vom Online-Auktionshaus Ebay angebotene Bezahlsystem Paypal könnte schon bald alle übrigen Internet-Bezahlsysteme in den Schatten stellen. Zu diesem Schluss gelangen Forscher der Universität Köln nach einer Umfrage unter 450 Online-Händlern, die dem „Handelsblatt“ vorliegt. Kein anderes Abrechnungssystem gewinnt derzeit so rasant neue Kunden. Bekundeten Ende 2003 weniger als sieben Prozent der Online-Anbieter gegenüber den Marktforschern der Uni Köln, Ebays Zahlungssystem für die eigenen Web-Shops zu nutzen, waren es bei der jüngsten Umfrage im Juni 2005 fast 30 Prozent. „Paypal ist ganz klar auf dem Vormarsch“, bestätigt Zahlungsexperte Tilo Walter von der Schufa in Wiesbaden.
Das 1999 gegründete und 2002 von Ebay für 1,5 Milliarden Dollar gekaufte Unternehmen ermöglicht einen relativ sicheren Geldtransfer und das zu geringen Kosten. Käufer und Verkäufer richten bei Paypal online Treuhandkonten ein, zwischen denen die Verkaufssummen fließen. Das Konto des Käufers muss dabei entweder ein Guthaben aufweisen oder durch eine Kreditkarte gedeckt sein. Gebühren zahlt lediglich der Verkäufer, wobei sie mit 2,7 bis 3,4 Prozent vom Umsatz plus 35 Cent Transaktionsgebühr verhältnismäßig gering ausfallen. Zudem ersetzt Paypal dem Käufer einen Schaden bis zu 500 Euro, falls die georderte Ware nicht eintrifft oder nicht der ursprünglichen Produktbeschreibung entspricht.
Manche Online-Shops sehen aber bei Paypal noch deutliche Defizite. Die Anbindung an das firmeneigene SAP-System sei schwierig, berichtet ein Händler dem „Handelsblatt“, der sich inzwischen von der Ebay-Tochter wieder verabschiedet hat. Bemängelt wird von Online-Anbietern zudem der spärliche Kundendienst. „Am Service wird gearbeitet“, beteuert eine Ebay-Sprecherin auf Anfrage. Für die SAP-Anbindung müsse aber ein externer Dienstleister eingeschaltet werden.
Der Boom von Paypal zeigt: Die bisherigen Bezahlsysteme im Internet gelten bei Käufern und Verkäufern eher als Notlösung. Bequem sind nur wenige, absolut sicher ist so gut wie keines. Kein Wunder, dass immer noch 82 Prozent der Online-Shops am liebsten mit Vorauskasse arbeiten – für Kunden eine wenig attraktive Bezahlweise. An zweiter Stelle liegt die Zahlung per Nachnahme, die 64 Prozent anbieten. Gibt hier der vermeintliche Kunde eine falsche Adresse an, bleibt der Versender auf seinen Kosten sitzen.
Über die Kreditkarte mit Sicherheitsverschlüsselung (SSL) können Internet-Surfer gerade einmal bei jedem dritten Einkauf ihre Rechnung begleichen. Aber auch dort ist der Zahlungseingang wegen der fehlenden Unterschrift keineswegs immer sicher. Jeder dritte Kartenakzeptant im Internet lässt sich daher das Plastikgeld anhand der Prüfnummer auf der Kartenrückseite bestätigen. Auch die Lieferung per Rechnung oder Lastschrift, die fast die Hälfe aller Web-Händler akzeptieren, ist ohne begleitende Absicherung riskant.
Die Zahlungsausfälle erreichen, so das Umfrageergebnis der Uni Köln, daher im Durchschnitt die Ein-Prozent-Marke. Zum Vergleich: Deutschlands Bekleidungshäusern etwa bleibt derzeit gerade einmal 1,7 Prozent vom Umsatz als Gewinn in der Kasse. Rating-Dienstleistern, die im Auftrag von Internet-Händlern die Bonität von Online-Kunden prüfen, winkt durch die Unsicherheit im Zahlungsverkehr ein lukratives Geschäft: Die Zahlungsgarantie, das ergab die Kölner Umfrage, ist den Web-Shops durchschnittlich 1,75 Prozent ihres Umsatzes wert.
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