Der Antiviren-Software-Spezialist Sophos hat Behauptungen seines Wettbewerbers Trend Micro kritisiert, das Unternehmen habe den weltweit ersten „gravierenden“ Handy-Virus entdeckt. Laut Sophos kann man nicht von einer Verbreitung des Virus sprechen.
In Zusammenhang mit seinem am Mittwoch veröffentlichten Advisory zum Symbian-Virus Cardtrp.A hatte Trend Micro vor einer „voll funktionstüchtigen“ Bedrohung für mobile Geräte gewarnt, die beweise, dass „Malware-Autoren in ihren Bemühungen sehr engagiert sind“. Gleichzeitig bot der Hersteller einen Link zu einer Testversion seiner Antiviren-Software an, die vor der angeblichen Bedrohung schützen soll.
Doch mindestens ein Branchenexperte zeigte sich von Trend Micros Meldung nicht überzeugt. Graham Cluley, Senior Technology Consultant bei Sophos, meint: „Wir haben keine Berichte darüber, dass sich dieser Virus verbreitet, also ist es nicht etwas, was Anwender in Panik versetzen sollte. Im Vergleich zu herkömmlichen E-Mail-Viren und Internet-Würmern ist die Verbreitungsmethode dieses Schädlings äußerst unwirksam – dass der Sicherheitsanbieter nun behauptet, es handele sich hierbei um das erste Beispiel einer gravierenden Bedrohung für mobile Geräte, ist einfach verrückt.“
Laut Trend Micros Advisory könne der Virus Cardtrp.A Smartphones mit Symbian OS über Bluetooth-Verbindungen oder durch das Herunterladen von Dateien aus dem Internet infizieren. Von den Speicherkarten infizierter Handys könne der Virus auf Windows PCs überspringen, so die Warnung.
Trend Micro räumt ein, dass das Risiko einer Infektion gering ist. Raimund Genes, President of European Operations, sagte: „Dieser Angriff ist eigentlich ein Proof-of-Concept und könnte ein Indikator für neuartige, gemischte Bedrohungen der Zukunft sein. Im Zuge der weiteren Entwicklung der Bedrohungen für mobile Geräte werden wir wahrscheinlich mehr Angriffe dieser Art sehen, die allerdings robustere Techniken zur Verbreitung verwenden werden.“
Nur wenige Anbieter von Sicherheitslösungen haben bisher die Meinung vertreten, dass Virenschutz für Handys unbedingt notwendig sei. Anfang des Monats sagte ein Sprecher des Telekommunikationsanbieters O2 gegenüber ZDNet, die angebliche Problematik mit Handy-Viren sei „massiv übertrieben“. WDSGlobal, ein Call-Center, das monatlich 100.000 Handy-Supportanfragen abwickelt, teilte mit, dass lediglich 0,004 Prozent dieser Anrufe Viren-relevant seien.
Auf Trend Micros Antwort erwiderte Cluley, unnötige Aufmerksamkeit auf Handy-Viren könnte dazu führen, dass die allgemeine Bedrohung durch Computerviren ignoriert würde. „Die Gefahr ist, dass überzogenes Geschwätz über mobile Malware die IT-Manager von dem eigentlichen Schauplatz der echten Bedrohungen ablenkt – dem Windows Desktop“.
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