ZDNet: Und damit zu einer gemeinen Frage: Warum fährt Red Hat höhere Gewinne ein als Novell? Was läuft schief?
Messman: Gar nichts läuft schief!
Hovsepian: Wir geben mehr aus als Red Hat, darum machen wir weniger Profit! Sehen wir uns die Umsätze an: Red Hat hat da deutlich vor uns gelegen – bis wir Suse gekauft haben. Damit werden wir sie auf Dauer überholen.
Zunächst haben wir uns als dominantes Betriebssystem für die z-Series etabliert, jetzt stürzen wir uns auf das Enterprise-Geschäft. Als nächstes gehen wir die Distributoren an. Und schließlich werden wir das Partner-Geschäft ausbauen. Das alles braucht aber seine Zeit um zu greifen. Um an anderen Linux-Anbietern vorbeiziehen zu können, müssen Sie diese ‚Milestones‘ hinter sich gebracht haben. Jetzt aber haben wir große Banken, Telcos, Hersteller und Händler als Kunden gewonnen. Ich kann das Momentum an Fahrt gewinnen sehen!
ZDNet: In den drei Monaten bis Ende Juli haben Sie einen Gewinn von zwei Millionen Dollar erwirtschaftet, nach 24 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Ohne Sonderposten erzielte Novell wie im Vorjahr einen Gewinn von 14 Millionen Dollar oder drei Cent je Aktie. Warum schlägt sich dieses von Ihnen genannte Momentum nicht in höherem Gewinn nieder?
Hovsepian: Weil wir unsere Gewinne gleich wieder investieren. Meiner Meinung nach haben wir das bislang zu weit gestreut betrieben, wir sollten uns da mehr fokussieren. Zusätzlich werden wir Kostenreduktionen durchführen. Wir müssen genauer und schneller werden und unsere Schläge zielsicherer führen.
Messman: Wenn Sie den direkten Vergleich nehmen – Salesforce von Red Hat gegen Salesforce von Novell: Wir gewinnen zu mehr als 50 Prozent. Im Vergleich der Bedienung von Hardware-OEM-Channels holen wir auf…
Hovsepian: Was aber wie gesagt etwas Zeit benötigt. Und schließlich sollten wir die ISVs (Independent Software Vendors) erwähnen, die wir sehr erfolgreich angehen.
ZDNet: Dann können wir davon ausgehen, dass Sie Red Hat bis in einem Jahr eingeholt haben und Gewinn ausweisen?
Hovsepian: Moment Mal, wir sind profitabel, die Frage ist nur jedes Mal, wo und wie wir es investieren. Zudem sitzen wir auf einem nicht unerheblichen Bar-Vermögen. Das gibt uns alle Möglichkeiten!
Messman: Noch mal: Wir machen Gewinn!
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