MSN setzt auf Keywords-basierte Werbung

Microsoft steht kurz vor der Präsentation einer eigenen Keywords-basierten Technologie für Online-Werbung. Wie die „New York Times“ (NYT) berichtet, will Microsoft die Werbekunden mit „anspruchsvollen Informationen“ über die User anlocken. Demnach verbessert die MSN-Keyword-Werbung die Möglichkeiten, Anzeigen nach Kriterien wie Alter, Geschlecht und Wohnort zu platzieren.

Danny Sullivan von Search Engine Watch sieht dadurch einen höheren Druck auf Google und Yahoo, ihre Such- und Werbetechnologien zu verbessern. Möglicherweise wollen Suchmaschinen künftig mehr über ihre User wissen.

„Sie werden mit Sicherheit die Messlatte für Google und Yahoo höher legen“, meint Sullivan über die neue Technologie aus dem Hause Microsoft. Im Prinzip kopiert Microsoft das System von Google und fügt demographische Kategorien hinzu, die dem Softwareriesen bei der Registrierung für zahlreiche Microsoft-Services wie Hotmail bekannt gegeben wurden.

Mit diesen Informationen will Microsoft den Werbekunden im Vergleich zur Konkurrenz einen Mehrwert bieten. Google geht hingegen davon aus, dass demographische Informationen für die Werbekunden irrelevant sind, weil sich die Werbung ohnedies nach dem Inhalt der Suche richtet. Ein Google-Sprecher betonte allerdings gegenüber der NYT, dass die Geschäftsbedingungen von Google eine Nutzung persönlicher Daten für Werbezwecke nicht ausschließe.

Microsoft zielt mit der neuen Technologie laut NYT aber nicht nur auf Websites, sondern auch auf Online-Werbung in Xbox-Spielen und mobilen Anwendungen. Dafür könnten in Zukunft verstärkt Microsoft-Produkte als Gratis-Software angeboten werden, die sich dann über Online-Werbung finanzieren. In jedem Fall scheint Microsoft die Bedeutung von über das Internet verfügbarer Software wesentlich höher einzuschätzen als noch vor wenigen Jahren. Bisher wird Online-Werbung bei MSN von Yahoo vermarktet. Das Ende der Partnerschaft MSN-Yahoo könnte daher bald gekommen sein.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

6 Tagen ago