Webvideos werden in den kommenden Jahren zum Liebling der Online-Werbung werden. Davon geht Doubleclick, Experte für digitale Werbung, im aktuellen Marktbericht „The Evolution of Rich Media Advertising“ aus. Als Rich Media betrachtet Doubleclick dabei schlicht alle Online-Werbeformen, die auf komplexeren Technologien aufbauen als GIF, JPG oder einfache Animationen. Dominante RM-Technologie (neben Java und DHTML) ist Flash, auf der in den USA laut Nielsen//Netratings rund 97 Prozent aller „Rich Media“-Formate aufbauen. „The next big thing“ in Sachen Online-Werbung werden aber Online-Videos, so Doubleclick. Sobald die Online-Publisher technologisch für Video-Streaming aufgerüstet haben, sei ein „rapider Fluss“ der Werbedollars von den „traditionellen Rich Media zu Video-erweiterten Rich Media“ zu erwarten.
In den USA wird Rich Media laut Doubleclick vor allem von Finanzdienstleistern gerne genutzt: 49 Milliarden Rich-Media-Impessions zählte Nielsen//Netratings im Vorjahr in dieser Branche. Nur die Telekommunikationsbranche kommt mit 44 Milliarden Impressions an diese intensive Nutzung von Rich Media heran. Die drittgrößte Branche Web Media liegt mit 34 Milliarden Impressions bereits deutlich dahinter. Konsumgüter- und Autoindustrie haben 2004 jeweils 20 Milliarden Impressions verbucht. Gemessen an den gesamten Werbeimpressions im Internet ist die Automobilindustrie ein besonderer Freund von Rich Media: Beinahe 60 Prozent macht Rich Media aus. Mehr als die Hälfte der Online-Werbeformate ist auch bei Telekomunternehmen dafür reserviert, 49 Prozent sind es in der Unterhaltungsbranche. Aber auch die Konsumgüterindustrie setzt bei 39 Prozent ihrer Werbungen auf Rich Media und liegt damit genau im Durchschnitt der Fortune 500. Insgesamt präsentieren sich knapp zwei Fünftel aller Werbeimpressions der 500 umsatzstärksten US-Unternehmen (Fortune 500) als RM-Formate.
Rich Media machte laut einem aktuellen Bericht des Interactive Advertising Bureau (IAB) im ersten Halbjahr 2005 acht Prozent der gesamten US-Werbeumsätze im Internet aus (463 Millionen Dollar) und ist damit die viertgrößte Werbeformat nach dem Umsatz. Rich Media weist zudem mit einem Plus von 26 Prozent ein kräftiges Wachstum auf. Nur Such-basierte Werbung (Search) wuchs mit 27 Prozent noch stärker. Sie macht 40 Prozent der gesamten Online-Werbeumsätze oder 2,3 Milliarden Dollar aus. Auf Bannerwerbung (Display Ads) kommt immerhin ein Fünftel der Umsätze (1,16 Milliarden Dollar), gefolgt von Online-Anzeigen (18 Prozent der Umsätze/ 1,04 Milliarden Dollar). Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2005 in den USA 5,8 Milliarden Dollar für Werbung im Internet ausgegeben, ein Plus von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und neuer Rekord. In Österreich prognostiziert der Marktforscher Prognos für das Jahr 2005 ein Werbewachstum im Internet von 22 Prozent auf insgesamt 27 Millionen Euro. Im Vergleich zum Wachstum beim gesamten Werbeaufwand von nur 3,2 Prozent wächst Online-Werbung rasant, macht aber nur nur 1,1 Prozent des gesamten österreichischen Werbemarktes aus.
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