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Sanyo leidet Not

Sanyo rechnet im laufenden Geschäftsjahr mit einem höheren Verlust als bislang angenommen. Nun streicht der ohnehin angeschlagene japanische Elektronikkonzern weitere Stellen, gliedert das DVD-Geschäft aus und schließt sogar Werke in Japan. Sanyo erwartet nun einen Nettoverlust von 140 Milliarden Yen (rund eine Milliarde Euro). Die höhere Verlustprognose spiegele den Preisrückgang bei Digitalgeräten und die schwächeren Absatzzahlen im Geschäft mit Haushaltsgeräten wider. Bislang hatte der drittgrößte japanische Unterhaltungselektronikkonzern mit einem Minus von lediglich 92 Milliarden Yen gerechnet.

Sanyo senkte auch seine Prognose für den Betriebsgewinn in dem bis Ende März 2006 laufenden Geschäftsjahr um 72 Prozent auf 18 Milliarden Yen. Das wäre weniger als die Hälfte des Gewinns des Vorjahrs. Das Unternehmen will zudem zwei Drittel des geplanten Stellenabbaus schon bis Januar abschließen. Im Juli hatte Sanyo erklärt, im Rahmen eines über drei Jahre laufenden Restrukturierungsplanes 14.000 Arbeitsplätze bis März 2008 zu streichen – das sind 15 Prozent der Belegschaft weltweit.

Sanyo will sein Geschäft mit Speicherchips und Haushaltsgeräte etwas herunterfahren und sich auf Sparten konzentrieren, von denen es sich mehr Gewinn verspricht. Dazu zählt etwa das Geschäft mit Akkus und Klimaanlagen für die Industrie. Das Unternehmen fährt hier ordentliche Gewinne ein.

In der vergangenen Woche hatte der japanische Elektronikriese Sony angekündigt, in den nächsten drei Jahren weitere 10 000 Stellen zu streichen und damit Milliardenkosten zu sparen. Auch Sony will Werke schließen und seine Produktpalette verkleinern sowie Immobilien und andere Vermögenswerte für rund eine Milliarde Dollar verkaufen.

Die Sanyo-Aktien schlossen am Mittwoch vor der Mitteilung des Unternehmens 1,95 Prozent im Minus. Analysten zufolge zeigten sich die Anleger wegen des langfristigen Sanyo-Ausblicks zurückhaltend. „Es steht wie bei Sony auf wackeligem Boden“, sagte Toru Otsuka von Mizuho Investors Securities. „Die Leute warten ab und schauen, wie sich die Situation entwickelt.“

ZDNet.de Redaktion

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