Ein Abonnement-basierter Musik-Downloaddienst von Microsoft ist offenbar in weite Ferne gerückt. Wie das Wall Street Journal (WSJ) unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtet, hat der Softwarekonzern die Verhandlungen mit den vier großen Labels Universal Music, Sony-BMG, EMI Group und Warner Music abgebrochen. Grund für den Abbruch seien die aus der Sicht von Microsoft „übermäßig hohen Lizenzgebühren“, die von den Labels gefordert werden.
Damit verzögert sich der von Microsoft geplante Abodienst für Online-Musik auf unbestimmte Zeit. Die Plattenfirmen wollten laut WSJ von Microsoft Lizenzgebühren in der Höhe von sechs bis acht Dollar pro User und pro Monat. Das sei etwa so viel wie auch bereits bestehende Anbieter bezahlen. Microsoft will den Markt aber mit Kampfpreisen aufmischen und Konkurrenten wie Yahoo, Napster und Real Networks unterbieten.
Der Konzern will seinen Abodienst wohl zumindest genauso billig wie Yahoo für monatlich fünf Dollar anbieten. Napster und Real Networks verlangen monatlich etwa 15 Dollar. Yahoo kann diesen Preis nur anbieten, weil das Musikportal auch durch Werbung finanziert wird. Auch bei Microsoft hat der Verkauf von Musik vor allem strategische Bedeutung.
Im Bereich der Einzeldownloads für 99 Cent gibt Apple mit dem Itunes Music Store den Ton an. Bei Musikdiensten auf Abo-Basis kommen Yahoo, Napster und Real Networks nicht von der Stelle, obwohl Experten dem Abomodell langfristig ein größeres Potenzial einräumen.
Microsoft will sein Angebot MSN Music stärken, um Apple Paroli zu bieten. Im Gespräch war sogar, Itunes-Titel gratis durch die Pendants im hauseignen WMA-Format zu ersetzen. Die Umsetzung dieses Angebots wurde von Experten aufgrund komplizierter Copyright-Verhandlungen als unwahrscheinlich beurteilt. Songs im WMA-Format sind nur auf Geräten abspielbar, die Microsofts Digital Rights Management verwenden. Der populäre Ipod von Apple gehört nicht dazu.
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