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Deutschland ist Europas Nummer Zwei beim Outsourcing

Deutschland führt in Europa, was das Outsourcing von IT-Projekten betrifft. Nur England ist noch aktive bei der Verlagerung von Aufträgen. Das ergab eine Befragung durch Forrester Research von 19 führenden IT-Service-Providern während des zweiten Quartals dieses Jahres. Das Ergebnis wurde zudem mit entsprechenden Desk-Research-Ergebnissen gestützt. Insgesamt konnte das Marktforschungsunternehmen 67 Outsourcing-Projekte von 22 Anbietern ausmachen, deren Vertragsvolumen über die festgelegten zehn Millionen Euro hinausgingen.

Dabei konnte Forrester feststellen, dass in Großbritannien und Deutschland der Großteil der Outsourcing-Verträge, die insgesamt ein Volumen von fünf Milliarden Euro umfassen, geschlossen wurde. Der Großteil der Projekte wurde im Finanzsektor sowie im öffentlichen Bereich umgesetzt. Der Gesamtumfang der geschlossenen Verträge ist gesunken. Spitzenreiter der Outsourcing-Anbieter hinsichtlich des Vertragsvolumens ist BT Global Services, die sich einen Auftrag des britischen Verteidigungsministeriums im Wert von 2,2 Milliarden Euro sichern konnten.

Erstmals seit sieben Quartalen ist das Outsourcing-Volumen im Infrastrukturbereich gesunken. Hingegen sind die Outsourcing-Aktivitäten in der Telekommunikations- und Netzwerkbranche sprunghaft angestiegen. Fast ein Drittel der Aufträge des beobachteten Quartals rekrutierten sich aus diesen beiden Bereichen. Das entspricht nahezu dem Wert des ersten Quartals 2005 und einer Steigerung von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Siemens Business Services (SBS) und Gerling haben in diesem Bereich einen der größten Verträge mit einem Umfang von 300 Millionen Euro abgeschlossen. In Q2 2005 konnten so viele Business Process Outsourcing (BPO) -Abschlüsse wie noch nie verzeichnet werden. Mehr als ein Viertel aller Verträge waren BPO-Vereinbarungen – im Durchschnitt waren diese doppelt so groß wie im vergangenen Jahr. Wird die Zahl der Verträge in den am stärksten gesättigten Bereichen – Regierung und öffentlicher Sektor sowie Finanzdienstleistungen und Versicherungen – gesondert beobachtet, so ist festzustellen, dass der öffentliche Sektor erstmals den Finanzdienstleistungsbereich überholt hat.

In Bezug auf länderspezifische Unterschiede hat Großbritannien seine Führungsrolle weiter ausgebaut: Der Anteil von 39 Prozent an allen Abschlüssen des zweiten Quartals 2004 konnte in diesem Jahr um sechs Prozentpunkte gesteigert werden. Aufgrund dessen und in Folge eines leichten Rückgangs des Outsourcing-Geschäftes in Deutschland konnte Großbritannien seinen Vorsprung auf seinen stärksten Konkurrenten – die Bundesrepublik – um 40 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2004 ausbauen. Deutschland und die Niederlande gehören mit Großbritannien zu den führenden Outsourcing-Ländern in Europa.

ZDNet.de Redaktion

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