SQL Server 2005: Was gibt es Neues?

Der benutzerdefinierte Typ, der durch die Integration von SQL Server 2005 und .NET CLR ermöglicht wird, bedeutet eine Zusammenfassung bisheriger Verfahrensweisen und ermöglicht die Erstellung applikations- und umgebungsspezifischer Typen. Mehr allgemeine Typen können als Variationen erweitert werden, die nur bestimmte vorgegebene Werte akzeptieren – Trigger oder Einschränkungen sind nicht länger erforderlich. Die Validierung ist in das Feld integriert.

8. Mehrere aktive Resultsets – nur eine Verbindung

Das ist eine weitere Funktion, die mehr als nur flüchtige Beachtung verdient. MARS (Multiple Active Result Sets) ermöglichen die Ausführung mehrerer Abfragen, die zu mehreren Resultsets führen, über eine einzige Verbindung. Eine Applikation kann sich nach Bedarf zwischen offenen Resultsets bewegen. Die Vorteile hinsichtlich Performance und Skalierbarkeit liegen auf der Hand.

Dieser neue Kniff ist dem neuen ADO.NET zu verdanken, in Verbindung mit der Fähigkeit von SQL Server 2005, mehrere aktive Befehle zu ermöglichen. Da MARS teils SQL Server 2005 und teils ADO.NET 2.0 ist, steht diese Funktion nur zur Verfügung, wenn man beide benutzt.

9. WAITFOR … RECEIVE

In früheren SQL-Versionen war WAITFOR statisch. Die Funktion wurde mit irgendeinem Wartezeitwert gefüttert, und das war alles, was sie tun konnte. WAITFOR ist jetzt dynamisch. Man kann nun festlegen, dass auf die Ergebnisse der RECEIVE-Anweisung gewartet werden soll, wann immer diese auch eintreffen.

Dadurch, wie sie mit dem neuen Service Broker (siehe 2.) arbeitet, verdient diese Funktion mehr als nur das übliche Lob. Da der Service Broker eine asynchrone Datenbankabfragefähigkeit über Warteschlangen ermöglicht (und diese daher äußerst dynamisch macht) und eine bestimmte Datenbankabfrage für unbestimmte Zeit in einer Warteschlange verbleiben kann, ist die neue WAITFOR-Funktion ideal für das Reagieren auf RECEIVE-Ergebnisse, die vom Service Broker geliefert werden.

10. DTS wird zu Integration Services

Der Datentransformation liegt nun eine neue Architektur zugrunde. Die allseits beliebten und viel eingesetzten DTS werden nun als Integration Services bezeichnet und bestehen aus einem DTP-Modul (Data Transformation Pipeline) und einem DTR-Modul (Data Transformation Runtime).

Das DTP verbindet die Datenquelle mit dem Datenziel über Datenadapter, wobei dazwischen Transformationen stattfinden. Es handelt sich zwar um eine traditionelle Struktur, doch ist sie auf eine Weise implementiert, die eine beachtliche Komplexität ermöglicht: So kann man zum Beispiel 1:n-Zuordnungen durchführen und Spalten mit Daten anlegen, die von einer Transformation abgeleitet wurden.

Das DTR-Modul stellt Komponenten für die Organisation von Datenlade- und Transformationsprozessen zu produktionsorientierten Abläufen bereit, in denen Verbindungen verwaltet und Variablen verändert werden können. Es handelt sich im Grunde um ein Runtime-Objekt-Framework, das mit verwalteten .NET-Applikationen gebündelt werden kann.

DTP- und DTR-Komponenten werden für die Erstellung von Integration Services-Paketen verwendet, die im Prinzip den vertrauten DTS-Paketen ähnlich sind, aber besonders im Bereich von Arbeitsabläufen wesentlich mehr Konfigurations- und Steuerungsmöglichkeiten bieten.

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ZDNet.de Redaktion

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