Open-Source ist nicht Anti-Microsoft

Ungewöhnlich für einen amerikanischen Firmenboss besuchte Red Hat-Boss Matthew Szulik München nach der Wiesn. So fiel auch das Interview eher gesittet aus. Erst ganz zum Schluss plauderte der Manager aus dem ganz persönlichen Nähkästchen.

ZDNet: Herr Szulik, was gibt’s neues an der Open Source-Front?

Szulik: Die IT-Industrie muss Ihnen als Journalist mittlerweile sehr langweilig vorkommen. In den vergangenen Jahren hat immer irgendwer große Parolen ausgegeben: McNealy oder Ellison verkündeten, wie sie Microsoft oder Bill Gates persönlich demnächst schlagen werden. Dazu wilde Partys auf der Comdex und der CeBIT…Dem ist heute nicht mehr so, die Industrie hat sich verändert. Was Red Hat betrifft: Wir versuchen in dieser Hinsicht so langweilig wie möglich zu sein. Hypes und Partys überlassen wir anderen.

ZDNet: Was bewegt die IT-Industrie außer Microsoft-Hass und Partys denn dann Ihrer Meinung nach?

Szulik: Die Ausgaben für IT bleiben auf einem gleich bleibend niedrigen Niveau. Gleichzeitig erkennen Unternehmen zunehmend den Wert von Open-Source-Software. Outsourcing. Insourcing. Das sind die beherrschenden Themen, die ich, aber sicher auch Sie, derzeit für interessant erachten.

ZDNet: Und was bewegt Red Hat im Augenblick? Woran sitzen Ihre Entwickler?

Szulik: Virtualisierung, Multicore-Processing, 64 Bit – das sind die Themen, die uns derzeit beschäftigen. High-Performance-Messaging wird ebenfalls zu einem wichtigen Thema werden… Das Fedora-Projekt läuft auch sehr gut…

ZDNet: Haben Sie mittlerweile die Fedora Foundation installiert? Vor zwei Wochen etwa hatte Ihr Hausanwalt Mark Webbink die Gründung für dieses Monat angekündigt.

Szulik: Ich denke ja, aber vielleicht bin ich auch etwas voraus… Dieser Tage jedenfalls sollte das geschehen.

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ZDNet.de Redaktion

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