Symantec hat sich offenbar bei der EU über das zunehmende Engagement von Microsoft im Security-Bereich beschwert. Dies berichtet der US-Nachrichtendienst „Dowjones“. CEO Steve Ballmer hatte in der vergangenen Woche eine Roadmap mit Produkten präsentiert, die Symantec in die Quere kommen könnten.
Der Security-Spezialist fürchtet dem Bericht nach, durch die Bundling-Strategie von Microsoft marginalisiert zu werden. Eine offizielle Beschwerde wurde bislang aber nicht eingereicht. Die EU-Kommission könne nun prüfen, ob ein Verfahren eingeleitet wird.
Dowjones berichtet unter Berufung auf EU-Vertreter, dass Microsoft die Security-Dienste mit einigen Versionen von Windows Vista bündeln will. Mit einer ähnlichen Strategie wurde Ende der Neunziger der Browser-Hersteller Netscape aus dem Markt gedrängt.
Noch im Februar zeigte sich Symantec-CEO John Thomson in dieser Sache deutlich entspannter. Auf der RSA Conference sagte er: „Ich habe nicht vor, zum Justizministerium zu gehen und über das Monopol von Microsoft zu jammern. Stattdessen werde ich auf dem Markt kämpfen, da ich sicher bin, dass wir sie schlagen.“ Auf der Vision 2005-Veranstaltung im April bekräftigte Thompson diese Aussage. Das Selbstbewusstsein scheint Symantec inzwischen jedoch etwas abhanden gekommen zu sein.
Steve Ballmer präsentierte vergangene Woche mit Microsoft Client Protection eine Sicherheitslösung für Unternehmen, die ein Antiviren- und ein Anti-Spyware-Tool enthält. Bereits vor einigen Monaten wurde unter dem Namen Onecare das Privatanwender-Pendant vorgestellt, das auch Tools zur Systempflege enthält. Bislang hat Microsoft aber nicht offiziell angekündigt, irgendeines der Produkte in Windows integrieren zu wollen.
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