Jboss: Der CEO rechtfertigt den Pakt mit dem Teufel

CNET: Aber Sie bleiben weiterhin Konkurrenten in Hinblick auf die Entwickler.

Fleury: Diese Partnerschaft kann man nicht mit unseren Partnerschaften mit Hewlett-Packard oder Novell vergleichen, deren Vertrieb in den Verkauf und Support von JBoss-Produkten eingebunden ist. Mit Microsoft konkurrieren wir an der.Net Framework-Front (Entwicklungssoftware). Microsoft wird also weiterhin alles daran setzen sein .Net-Framework zu verkaufen. Aber was das Betriebssystem betrifft, so ist das ein lösbares Problem. Wir sind Java-Jungs, das kümmert uns nicht.

» Microsoft streckt seine Fühler ins Java-Lager aus «
Marc Fleury

CNET: Würden Sie sagen, dass die Partnerschaft mit Microsoft Jboss zu wesentlich mehr Glaubwürdigkeit verhilfte?

Fleury: Auf jeden Fall. Die Tragweite der Bekanntgabe war uns klar. Microsoft hat zuerst mit Sun zusammengearbeitet – in erster Linie dadurch, dass sie ihre Streitigkeiten beigelegt haben. Dann streckte Microsoft seine Fühler im Java-Lager nach uns aus. Das ist natürlich eine großartige Bestätigung für uns, auch wenn es im Grunde nur darum geht, den Wünschen unserer gemeinsamen Kunden gerecht zu werden.

CNET: Wen sehen Sie als Ihren größten Mitbewerber? Versuchen Sie derzeit in erster Linie BEA Systems und IBM zu verdrängen?

Fleury: Zwischen Jboss und IBM und BEA gab es schon immer eine starke Konkurrenz. Daran hat sich nichts geändert. Wenn man unsere Geschichte betrachtet, so war BEA in der Tat immer eher unser Konkurrent als IBM. Wir bedienen zunehmend ehemalige IBM-Kunden. Es gibt außerdem Oracle und möglicherweise auch Sun mit ihren neuen Open-Source-Angeboten. Und natürlich darf man Red Hat nicht vergessen. Die Wettbewerbslandschaft ist also so brutal wie immer.

CNET: Sie haben sich Ihren Namen mit einem Java-Anwendungsserver gemacht, der besonders für Entwickler attraktiv war. Jetzt haben Sie diesen Server mit JEMS (Jboss Enterprise Middleware System) auf Portal- und andere Middleware-Bereiche erweitert. Was steht auf der Produktseite im Mittelpunkt?

Fleury: Wir möchten, dass JEMS die allgegenwärtige Basis für Middleware wird. Es gibt da fehlende Teile die wir ergänzen.

CNET: Wie zum Beispiel einen Integrationsserver?

Fleury: Wir haben über einen Standard für Java Business Integration gesprochen. Wir werden die spezifischen Bereiche später bekannt geben.

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ZDNet.de Redaktion

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