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Nicht alle Behörden sichern ihre Computer ausreichend ab

Viele baden-württembergische Gemeinden sichern ihre Computersysteme nach einer Studie von Forschern aus Karlsruhe nicht ausreichend ab. Es sei in einer Umfrage deutlich geworden, dass noch nicht alle Kommunalverwaltungen eine so genannte Firewall als Sicherheitskonzept eingerichtet hätten, heißt es in einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI). Zwar setzten neun von zehn Städten, Gemeinden oder Landkreisen (87 Prozent) entsprechende Schutzvorkehrungen ein. «Doch angesichts der möglichen Gefahren ist Handlungsbedarf zu erkennen», warnen die Experten.

Zwar nutzten zudem fast alle Städte und Gemeinden (97 Prozent) Softwareprogramme gegen Computerviren. «Doch sind immer noch drei Prozent der Kommunen ohne diese Schutzmaßnahme», heißt es in der ISI- Studie. Dabei handele es sich ausschließlich um kleinere Gemeinden mit unter 5000 Einwohnern. «Angesichts der Gefährdung und des möglichen Schadenspotenzials ist diese Situation nur schwer nachvollziehbar», meinen die Wissenschaftler.

Nachholbedarf gibt es der Studie zufolge auch bei den so genannten E-Government-Angeboten der Städte, Gemeinden und Landkreise im Internet. Zwar bieten die Verwaltungen bundesweit am häufigsten den Datenservice an. Doch gebe es noch zu viele Unsicherheiten und Hemmnisse, die abgebaut werden müssten. Insgesamt haben 95 Prozent der Städte und Gemeinden einen Internetauftritt, fünf Prozentpunkte mehr als bei der Erhebung von 2003.

Während alle mittleren und großen Städte und Gemeinden sowie Landkreise online aktiv sind, verfügt bei den Gemeinden mit bis zu 5000 Einwohnern jede zehnte noch nicht über eine Internetseite. «Je kleiner die Einwohnergrößenklasse desto weniger Online- Dienstleistungen werden von den Verwaltungen angeboten», bilanzieren die ISI-Experten. Im Vergleich der Angebote steht die An- und Abmeldung beim Einwohnermeldeamt ganz oben. Diese lässt sich bereits in mehr als der Hälfte der Städte und Gemeinden (55 Prozent) über das Internet abwickeln. In fast jeder zweiten Stadt und Gemeinde können Personalausweise beantragt oder verlängert werden, etwa jede dritte ermöglicht die Autozulassung und die Arbeitsvermittlung. Schwierigkeiten bereitet den Verwaltungen laut Fraunhofer-Studie das Umsetzen anspruchsvollerer Dienste per Internet, wie etwa das Ausstellen elektronischer Bescheinigungen oder das Bezahlen von Rechnungen und Gebühren.

Für die Analyse hatten die Wissenschaftler die Verwaltungen der 1111 baden-württembergischen Städten und Gemeinden sowie erstmals auch der 35 Landkreise befragt. In der Studie heißt es allerdings auch, die gute Ausstattung der Verwaltung mit Computern und Internet-Zugängen sowie die fast vollständige Präsenz aller baden-württembergischen Städte und Gemeinden im Internet hätten insgesamt zu einer höheren Transparenz der Verwaltung geführt. Laut ISI-Umfrage zahlte jede Kommune im Jahr 2003 insgesamt 3417 Euro pro Mitarbeiter (2002: 1149 Euro) für Hard- oder Software, Beratung oder Schulung. Nur sechs Prozent der Gemeinden gaben an, 2003 überhaupt nichts in diesem Bereich ausgegeben zu haben. Durchschnittlich gibt es zudem an drei von vier PC-Arbeitsplätzen einen Internetzugang, nur in jeder fünften Gemeinde wird nicht jedem Mitarbeiter mindestens ein Computer zur Verfügung gestellt.

ZDNet.de Redaktion

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