Open- oder Closed-Source? BEA schießt gegen die Konkurrenz

Open Source erfreut sich großer Beliebtheit nicht zuletzt bei aufstrebenden mittelständischen Firmen. Umso größer das Unternehmen wird, desto wichtiger wird der Einsatz von Middleware. Middleware ganz oder teilweise aus Open Source-Komponenten – beziehungsweise ganz oder teilweise von freien Programmierern erstellt – bieten derzeit vorrangig drei Spezialisten an: BEA, IBM und Jboss. Die Application Server von Jboss, BEA Weblogic und IBM Websphere stellen entsprechend die am weitesten verbreiteten Java EE Application Server.

ZDNet befragte auf der BEA World in Prag den Vice President Audience Marketing bei BEA, Franz Aman, warum sich Kunden für BEA und keine der beiden Konkurrenten entscheiden sollten.

ZDNet: Herr Aman, meine Leser interessieren sich sehr für Open-Source, weil sie damit die TCO ihres Gesamtsystems zu drücken hoffen. Abgesehen davon, dass das Kostenargument in diesem Zusammenhang wenig stichhaltig ist, …

Aman: Was sagen Sie denn Ihren Lesern in dem Zusammenhang?

ZDNet: Ich verweise in diesem Falle auf gängige Studien, die die TCO für proprietäre Software auf der einen, Open-Source-Software (OSS) auf der anderen nahezu gleich ansetzen. Es ist wohl eher eine Frage des persönlichen Geschmackes.

» Open-Source-Firmen stehen auf der selben ökonomischen Basis wie kommerzielle. «
Franz Aman, VP Audience Marketing BEA

Aman: Ganz genau! Open-Source-Firmen wie Jboss stehen auf der selben ökonomischen Basis wie beispielsweise BEA. Auch Jboss muss Service-Techniker bezahlen – die sind ja auch nicht billiger als in so genannten proprietären Firmen. Der Kunde zahlt in beiden Fällen etwa gleich viel.

ZDNet: Abgesehen also davon, dass das Kostenargument in diesem Zusammenhang wenig stichhaltig ist, möchte ich doch von Ihnen wissen, wieso sich etwa ein mittelständischer Kunde für eine Middleware von BEA entscheiden soll. Und nicht für eine von Jboss oder IBM, die genau wie BEA eine hohe Open-Source-Affinität vorweisen können. Um genau zu sein: Eine deutlich höhere Open-Source-Affinität vorweisen können.

Aman: Die Realität sieht doch so aus: Kein Unternehmen verwendet ausschließlich Open-Source- beziehungsweise ausschließlich kommerzielle Software. Aber es gibt auch Wettbewerber, die von Open-Source behaupten, dass man damit alle Probleme eines Unternehmens lösen könnte. Das stimmt allerdings nicht. Umgekehrt verhält es sich ebenso. Anwender fahren mit gemischten Umgebungen durchaus sehr gut. Und genau das raten wir auch unseren Kunden. Wir als kommerzieller Anbieter offerieren Unterstützung auch für Open-Source-Komponenten und Toolsets. Wir sind sozusagen zertifizierter Open-Source-Anbieter mit Verträgen mit Open-Source-Firmen. Von BEA bekommen die Kunden die Innovationen der Open-Source-Community. Gleichzeitig sind wir aber weiterhin in der Lage, einfach und zeiteffizient die proprietären Systeme zu pflegen. BEA vertritt die Ansicht, dass der Anwender am besten fährt, wenn sein Middleware-Anbieter Open-Source-Tools mit eigenen Anwendungen mixt. Wir bringen das Beste aus zwei Welten zusammen und halten dem Kunden alle Möglichkeiten offen.

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ZDNet.de Redaktion

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