Einige der Betroffenen geben Google die Schuld. „Google: Blogspot sofort abschalten!“, forderte Pirillo kürzlich in seinem Blog. „Blogspot ist zu einer Schrottseite geworden, das wird die ganze Marke mit hinunterziehen“, schreibt er. „Wenn Sie wirklich glaubhaft und integer bleiben wollen, dann sollten Sie schleunigst etwas unternehmen, um diesem Übel Einhalt zu gebieten.“ In seiner Verärgerung hat Pirillo sogar ein kurzes Video erstellt. Darin scrollt er durch Hunderte von Splog-Einträgen im Pubsub-RSS-Feed-Ordner seines Posteingangs.
Nach Auskunft von Jason Goldman, Product Manager für Blogger bei Google, arbeitet Google bereits seit einiger Zeit am Splog-Problem. Zum Beispiel sollen Benutzer künftig verdächtige Blogeinträge als möglicherweise gefälscht markieren können. Anwender, die ein neues Blog anlegen, werden zudem aufgefordert, verzerrt dargestellte Zeichenfolgen manuell einzugeben. So soll sichergestellt werden, dass das Blog tatsächlich von einem Menschen und nicht von einer Maschine erstellt wurde.
Goldman gibt zu, dass die letzte massive Attacke zeigt, dass diese Präventivmaßnahmen „nicht greifen“. Sie dienten eher der Abschreckung denn einer wirklichen Lösung des Problems. Außerdem sei Google nicht das einzige angegriffene Unternehmen. „Im Moment haben alle Weblogs ein Problem mit Spam, nicht nur Blogger“, wandte er ein. „Das ist zwar grundsätzlich ein Problem, aber bei Blogspot immer noch ein Randphänomen.“
Nach Auskunft von Wyman sollten Blogger/Blogspot und andere Blogging-Services ihre Postings strikter überwachen. Er verteidigte allerdings Google dann doch noch insofern, als deren Blogging-Service auch ein besonders verlockendes Ziel gewesen sei – einfach zu benutzen, mit einer offenen API ausgestattet und kostenlos. „Sie haben da halt ein prima Blogging-Tool“, sagt er. „Daher hat es sie besonders getroffen.“
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