Analyst Brian Gammage hatte schon auf dem Gartner-Symposium IT-Expo Ende Mai in Barcelona darauf hingewiesen, welche Vorteile die PC-Virtualisierung für Unternehmen bringt:
- Mit Vmware oder einer anderen Virtualisierungs-Software läßt sich über alle Hardware- und Betriebssystem-Plattformen eine einheitliche Benutzeroberfläche schaffen. Gammage: „Alle Anwender greifen auf die gleiche Plattform zurück, der PC selbst wird zur reinen Commodity.“ Von welchem Hersteller die Hardware kommt, wird damit nebensächlich – und einheitliches Software-Deployment wird über das gesamte Unternehmen hinweg zur Realität.
- Für bestimmte Zwecke können unterschiedliche Betriebssysteme oder verschiedene Betriebssystem-Varianten auf einem einzigen Rechner gefahren werden, ohne dass jeweils neu gebootet werden oder verschiedene Partitionen eingerichtet werden müssen. Mit dieser Methode kann weiter auf Legacy-Anwendungen zugegriffen werden, und es lassen sich geschäftskritische von weniger problematischen Anwendungen „physikalisch“ trennen. Software-Entwickler bekommen für Testaufgaben eine abgetrennte, virtuelle Umgebung auf ihrem PC oder ihrer Workstation.
- Wer eine neue Betriebssystemversion auf seinem Rechner aufspielen und schon mal übergangsweise die alten Applikationen weiterverwenden möchte, ist dazu mit einer Virtualisierungsschicht in der Lage. Erst wenn man keine Fehler mehr feststellt, werden die Anwendungen endgültig dem neuen OS zugeordnet. Aufwändige Software-Migration könnte damit gerade unter Microsoft einiges von ihren Schrecken verlieren.
- Abkapselung ist auch unter Sicherheitsgesichtspunkten von Interesse. So berichtet Gammage von Gartner, dass die NSA, die oberste Geheimdienstbehörde der USA, bereits die Virtualisierungstechnik auf den PCs ihrer Mitarbeiter einsetzt: Mussten manche NSA-Leute früher noch verschiedene Rechner für unterschiedliche Datenzugriffe einsetzen, so geht das heute mit einem einzigen virtualisierten PC.