Unnütze IT-Spielereien in ihren Sportflitzern sind dem schwäbischen Hersteller ein Gräuel. „Wir bauen in unsere Autos keine Funktionen ein, die aberwitzig sind“, betont Uwe Michael, Leiter Elektrik/Elektronik bei der Porsche AG. Vielmehr kommt es den Stuttgartern darauf an, die klassischen Kernkompetenzen wie Fahrwerk und Antrieb sauber abzubilden. Und so passt es denn auch ins Bild, dass neue Elektronikfunktionen wie das Sport Chrono Paket Plus oder das aktive Fahrwerk Porsche Active Suspension Management (PASM) keine sinnlosen Feature sind. Vielmehr sollen sie die dynamische Fahrweise von Porsche-Autos wie 911 Carrera oder Cayman S unterstreichen.
Sport Chrono Paket und PASM machen aus ohnehin pfeilschnellen Sportwagen regelrechte Rennautos. Denn über einen Schaltknopf in der Mittelkonsole werden bestimmte Parameter im Fahrzeuge so verändert, dass der Porsche noch einen Kick agiler unterwegs ist. So greift das System beim Sport Chrono Paket aktiv in Gaspedal-Kennlinien, Drehzahlabsteller, Dash-Pot (Drosselklappendämpfer) und Tiptronic S ein. Für den ambitionierten Rennfahrer entsteht damit echtes Rallye-Feeling. Beispiel Drehzahlabsteller: Bleibt der Fahrer ohne zu Schalten auf dem Gaspedal, setzt der Drehzahlbegrenzer in den Gängen eins bis fünf deutlich härter ein als in der Serienabstimmung. Damit hängt der Motor bis zur Grenzdrehzahl direkt am Gas. Ähnlich das System beim so genannten „Dash-Pot“. Hier wird die Drosselklappe beim Gaswegnehmen schneller geschlossen, was laut Porsche eine gesteigerte, rennsportartige Motordynamik vermittelt.
Per Knopfdruck wird auch das Porsche Stability Management (PSM) verändert. Die Folge: Ein spürbares, bewusstes Ausschwenken des Hecks, besonders auf Fahrbahnen mit niedrigeren Reibwerten wie Nässe oder Schnee. Allerdings, und darauf legt der Fahrzeugbauer Wert, geht das nie zu Lasten der Fahrsicherheit. Im Hintergrund lauert immer die Fahrwerksstabilisierung, die in Notfällen ein völliges Ausbrechen des Hecks oder einen Dreher verhindern soll.
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