Eng wurde es höchstens in der Security-Halle. Tatsächlich hat sich die Systems mit 320 einschlägigen Ausstellern zu einer der größten Sicherheits-Messen der Branche entwickelt. Dittrich sieht das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. So sehr er sich über den Zulauf freut, so sehr wünscht er sich, dass sich Generalisten wie Microsoft nicht nur auf dieses Thema beschränken. Außerdem kann es ihm nicht recht sein, wenn die Systems zur Messe für Security und betriebswirtschaftliche IT (dem anderen großen Thema) abgestempelt wird. Sein Ziel bleibt eine themenübergreifende Messe mit Informations- und Kommunikationstechniken für Geschäftsleute vor allem aus dem Mittelstand.
Nicht ganz unproblematisch ist das Konzept des „Arbeitszimmers der Branche“. So nützlich die Beratung in Sachen ERP und Sicherheit sein mag, so sehr erwarten die Besucher einer Messe darüber hinaus Trends und Zukunftstechnologien. Wie sehr sich auch ein mittelständisches Publikum neben Lösungen Perspektiven wünscht, zeigten die begehrten Voice-over-IP-Rundgänge sowie das Interesse an aktuellen Techniken wie Service-orientierte Architekturen (SOA), über die etwa die SAP oder die IBM informierten.
Besonders erfolgreich liefen Veranstaltungen, die nicht in den Messehallen, sondern im benachbarten Kongresszentrum ausgerichtet wurden. So stieg die Teilnehmerzahl der Communications World gegenüber dem Vorjahr von 600 auf 690. Gespannt verfolgten die Kongressteilnehmer die Diskussionen über die schwierige Zukunft von Breitbanddiensten. Francois Bornibus, Vice-President von Palm, erklärte dort, warum das Unternehmen mit einstigen Erzfeinden wie Microsoft und RIM (Blackberry) kooperiert. RIMs Chief Operation Officer Don Morrison beklagte sich bitte über die Kampagne wegen angeblicher Sicherheitslücken. Besonders aufschlussreich aber waren die Berichte darüber, wie schwer sich Netzbetreiber, Mobilfunk-Spezialisten, Geräte-Hersteller und Content-Lieferanten (Sender) tun, sich zu einem tragfähigen Geschäftsmodell für multimediale Breitbanddienste zusammenzuraufen.
Ähnliche Diskussionen erhitzten auch auf den gleichzeitig stattfindenden Medientagen die Gemüter. Dort, und nicht auf den Systems-Foren, wurden auch Technologie- und Business-Themen wie Blogging, Podcasts, Digitalisierung der Medien oder die Erfolgsmodelle von Suchmaschinen erörtert. Zum Vergleich: Die Medientage verzeichneten dieses Jahr 7000 Kongressteilnehmer, 12.000 Besucher und 140 Aussteller.
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