ZDNet: Können Sie ihre Zusammanerbeit mit den verschiedenen Communities konkretisieren? Treffen Sie die Entwickler auf Kongressen? Reden Sie mit denen am Telefon? Wie genau wird die Kommunikation abgewickelt?
Schwaller: Ich bin ja schon lange in der freien und Open Source Szene dabei und versuche meine vielen Kontakte zu pflegen. Die Kommunikation findet dabei auf allen möglichen Wegen statt. Ich halte natürlich auch viele Vorträge und präsentiere dabei die Arbeit von IBM oder schreibe auch schon mal an einem IBM Red Books mit, von denen es mitlerweile fast 300 mit Linux-relevanten Themen gibt. Daneben bin ich auch in diversen Beiräten tätig, aber der Tag hat auch für mich nur 24 Stunden!
ZDNet: Dann ist also Networking Ihre eigentliche Tätigkeit?
Schwaller: Ja, aus meiner Zeit vor der IBM – da war ich beispielsweise vier Jahre lang Chefredakteur vom Linux-Magazin – habe ich viele Kontakte mitgebracht. Diese Zeit war aber auch hart: Ich kenne die Situation, in der Öffentlichkeit zu stehen und keiner findet gut, was man macht. Das muss man erst überleben.
ZDNet: Sie kennen sie also alle – dann können Sie mir bestimmt beantworten, wer bessere Arbeit abliefert: Angestellte Programmierer oder freie, Open-Source-Entwickler? Die einen können gezielt eingesetzt werden, die anderen haben vielleicht Spaß, machen aber was Ihnen gefällt. Wer ist letztlich effizienter?
Schwaller: Mit fest angestellten Leuten kommt man oft schneller zu Ergebnissen, zugegeben. Aber auch freie Programmierer sind auf Geld angewiesen: Wenn Sie mit 500 oder 1000 Euro winken, melden sich schnell viele Entwickler, die Ihnen das gewünschten Bounty (Auftrag) auf Open-Source-Basis umsetzen. Viele wissen oft gar nicht, dass man sich seine Features auf Bestellung bauen lassen kann. Dass Problem dabei ist, dass Sie den Code auch in Zukunft weiterpflegen müssen. Deshalb ist es wichtig den Code in die Projekte zurückfliessen zu lassen und nicht einen hausinternen Fork zu starten.
Open-Source-Entwickler sind aber mittlerweile zu rund 80 Prozent Vollprofis. Ihre Vorgehensweise unterscheidet sich dabei nur wenig von der in Unternehmen, ja, sie ist häufig sogar strukturierter und nachhaltiger als dort. Zudem machen sie den Job freiwillig, weil es ihnen Spass macht und sie sich damit auch ausserhalb ihrer regulären Betätigung einen Namen machen können. Und sie entwicklen dabei auch jede Menge Ehrgeiz: Sie wollen sich ja nicht vor den anderen Open Source Entwicklern mit fehlerhaften oder schlechtem Code blamieren. Ein geglücktes OSS-Projekt ist definitv eine hervorragende Visitenkarte, die auch bei Bewerbungen hilft.
ZDNet: Ihr Fazit lautet also: Es kommt auf die Entwickler drauf an: Haben Sie ein schlechtes Team eingestellt, werden Open-Source-Programmierer bessere Arbeit abliefern. Und umgekehrt. Richtig?
Schwaller: Ja, letztlich kommt es auf ein gutes und motiviertes Kernteam an, das Werkzeuge wie Coderevisions- und Bugtracking-Systeme, Wikis, Blogs, IRC und so weiter effizient einsetzt und eine möglichst aktive Community um sich schart. Wenn allerdings ein Open Source Projekt abhebt, dann ist es kaum zu schlagen. Zumal die Verfügbarkeit des Codes immer ein Vorteil sein wird und Dinge erlaubt, die niemand voraussehen konnte.
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