Categories: FirewallSicherheit

Gefährliche Bilder: Microsoft stopft kritisches Sicherheitsloch

Anlässlich des Patch-Day für den Monat November hat Microsoft ein schwerwiegendes Sicherheitsloch in Windows geschlossen. Das in der Nacht zu gestern veröffentlichte Security Bulletin MS05-053 beschreibt mehrere Anfälligkeiten im Windows-Grafikwiedergabemodul, über die Angreifer schädlichen Code einschleusen und so die vollständige Kontrolle über ein betroffenes System erlangen können. Alle Programme, die Bilder in den Formaten Windows Metafile (WMF) oder Enhanced Metafile (EMF) darstellen, sind potenziell gefährdet. Von Windows 2000 über XP bis hin zu Server 2003 ist die Schwachstelle in allen gängigen Windows-Versionen vorhanden.

Die Verwundbarkeit im Grafikwiedergabemodul erhält von Microsoft den Schweregrad „kritisch“. Nach Redmonds Bewertungssystem verdienen diese Einstufung Sicherheitslücken, die von Angreifern ohne Interaktion des Anwenders ausgenutzt werden können.

Ein mögliches Angriffsszenario: Ein Übeltäter manipuliert eine WMF- oder EMF-Bilddatei und verleitet sein Opfer dazu, das Bild etwa auf einer bösartigen Webseite oder in einer HTML-E-Mail zu betrachten. Der von der vergifteten Grafik verursachte Heap-Überlauf öffnet Tür und Tor für die Verseuchung des Systems mit Spyware, Trojanischen Pferden, Rootkits und jede erdenkliche Art von Schadprogrammen.

Immer öfter werden Fehler in der Verarbeitung von Bilddateien aufgedeckt. Nach Meinung von Experten liege die Ursache zum einen in der Komplexität der Dateiformate selbst, zum anderen in dem Anspruch der Softwarehersteller, möglichst viele Bildtypen in einer Anwendung zu unterstützen. Zuletzt hatte Microsoft im August eine vergleichbar gefährliche Sicherheitslücke im Internet Explorer behoben, die es Angreifern erlaubte, mit speziell präparierten JPEG-Grafiken Windows-Rechner zu kapern.

„In der absehbaren Zukunft werden wir mit dieser Art von Anfälligkeit häufiger konfrontiert werden“, behauptet Neel Mehta, Teamleiter beim Sicherheitsspezialisten Internet Security Systems. „Dabei geht es nicht nur um Bildformate, sondern um alle komplexen Dateitypen. Sicherheitsforscher — und Hacker — haben festgestellt, dass dies eine Schwachstelle in vielen bedeutenden Anwendungen ist.“

Page: 1 2

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Black Friday: Vorsicht vor schädlichen QR-Codes

Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.

3 Stunden ago

Black Friday: Zahl der ominösen Shopping-Websites steigt

Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.

4 Stunden ago

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

11 Stunden ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

1 Tag ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

1 Tag ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

1 Tag ago