Computer Associates erhofft sich von einem neuen Namen neues Glück – das Unternehmen benennt sich offiziell in „CA“ um, auch das Logo ändert sich ein wenig. Damit sollen die Skandale der vergangenen Jahre vergessen und ein Neuanfang gemacht werden.
„Die ist ein revolutionarer Schritt“, erklärte Don Friedman, Chief Marketing Officer von Computer Associates (CA), zur Eröffnung der CA World Sonntagabend in Las Vegas. Gemeint war die „Umbenennung“ von Computer Associates in CA.
„Unser neuer Name ist einfach zu merken, da uns unsere Kunden bislang eh schon so genannt haben“, fügte Mark Barrenechea, Chief Technology Strategist, hinzu. Zusätzlich ändere sich auch das Logo: Die bislang getrennt geschriebenen Initialen sind darin enger zusammengerückt, der kleine Kreis um die Buchstaben ist verschwunden.
Die so genannte Umbenennung symbolisiere einen Neuanfang des durch Bilanzskandale und rote Zahlen gebeutelten Spezialisten für IT-Management. „CA ist eine neue Firma“, erklärte President und CEO John Swanson. „Aber nicht ganz neu. Wir bauen auf unsere Stärken in der Vergangenheit auf.“
Begleitet wird die Umbenennung in eine Marketing-Initiative mit ganzseitigen Anzeigen in allen großen US-Zeitschriften am heutigen Montag. Darin wird in Form eines offenen Briefes von Swanson um das Vertrauen der Kunden in den Konzern geworben, der in den vergangenen Monaten praktisch die gesamte Führungsebene ausgetauscht hat.
Weiter heißt es, CA konzentriere sich nun ganz auf „Enterprise IT Management“ (EITM), in deren Fokus das Verinfachen und Vereinheitlichen („Unify and Simplify“) stehe. „In der Vergangenheit haben wir uns manchmal nicht genug um unsere Kunden gekümmert und uns zu sehr auf Technologien versteift“ merkte selbstkritisch Jeff Clarke, Chief Operating Officer, an. Der Neuanfang bringe auch eine neue, stärkere Fokussierung auf den Anwender mit sich. EITM soll durch eine breite Palette neuer Produkte unterfüttert werden. Diese werde man im Laufe der Woche auf der CA World präsentieren.
Zu der Ankündigung könnte man auch sagen: Aus Raider wurde Raider. Sonst ändert sich nix. Das Marketing-Getöse um Umbennenung und Neuanfang mag in Europa und dem entscheidenenden Markt Deutschland sogar Befremden auslößen: Hier hat man den Bilanzskandal um CA zwar zur Kenntnis genommen, aber ihm kein großes Gewicht beigemessen. In Deutschland steht CA nach Auskunf von DACH-Geschäftsführer Peter Rasp sogar besser da als je. Anders in den USA: In seinem Kernland, in dem CA laut Barrenechea nach wie vor über 50 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet, hat der gute Name offenbar gelitten. Die neue Marketing-Kampagne soll dieser Makel tilgen. Unter anwesenden Analysten lößte die Ankündigung allerdings Heiterkeit aus.
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