CA lagert Ingres aus – zum Wohle von Open Source

ZDNet: Das erklärte Ziel von Ingres ist es, die Nummer eins unter den Open-Source-Datenbanken zu werden. Ihre Hauptkonkurrenten sind MySQL und PostgreSQL, zusätzlich bieten sich Berkeley DB, Derby sowie Firebird an. Wie wollen Sie Ihrem Ziel näher kommen?

Barrenechea: Zunächst muss sich die Industrie bei MySQL bedanken. Das Unternehmen hat ein einzigartiges Business-Modell geschaffen. Unabhängig davon würde ich MySQL eher als Hobby-Anwendung bezeichnen. Auch ich bin in vielem ein Hobby-Anwender, daran ist nichts verwerfliches, überhaupt nicht. Aber wenn Sie eine ernsthafte Open-Source-Datenbank nutzen wollen, führt kein Weg an Ingres vorbei. Keiner der führenden Applications-Provider und keines der großen Softwareunternehmen setzt MySQL ein. Wir sind ein professionelles Datenbank-Unternehmen, das in der Lage ist Tausende von Einträgen vorzunehmen. Wir bewegen und in der Enterprise-Klasse und bieten zusätzlich Alle notwendigen Management-Lösungen.

ZDNet: Wenn Sie das so sehen, dann heißt Ihr Hauptrivale Oracle.

Barrenechea: Ich denke an Oracle nicht als Rivale, genauso wie Microsoft oder IBM nicht unsere Rivalen sind. Sie sind lediglich eine weitere Auswahlmöglichkeit für den Kunden. Jedes kommerzielle Angebot hat seine Vor- und Nachteile, ebenso verhält es sich mit Open-Source-Produkten.

ZDNet: Schon klar. Aber Sie wollen möglichst viele Ihrer Enterprise-Datenbanken verkaufen. Das will auch Oracle. Wie wollen Sie sich durchsetzen?

Barrenechea: Wir offerieren eine Auswahlmöglichkeit, wir offerieren dem Markt eine J2EE/Linux-Alternative. Wir bieten die Möglichkeit für Custom-built-Applications sowie die Möglichkeit zu skalieren. Open-Source hat zudem Vorteile bei der Preisgestaltung und den Funktionen.

ZDNet: Aber Sie wissen doch selbst, dass der Preis als Argument für Open-Source-Software (OSS) nicht mehr zieht…

Barrenechea: Closed-Source-Datenbank-Anbieter verlangen für die Wartung rund zwei Millionen Dollar im Jahr. Wenn Sie diese Kosten um 80 Prozent verringern können, würde ich das durchaus für ein Argument halten.

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ZDNet.de Redaktion

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