Die mittelständischen Anbieter von Informations- und Kommunikationstechnik blicken optimistisch in das kommende Jahr. Bei einer Umfrage unter den mittelständischen Mitgliedern des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) gaben 72 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie im Jahr 2006 mit einem Umsatzanstieg rechnen. Lediglich 13 Prozent erwarten ein Umsatzminus. 56 Prozent der Firmen wollen zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Nur 13 Prozent müssen Stellen streichen und 31 Prozent wollen die Zahl der Beschäftigten stabil halten.
„Die kleinen und mittleren Unternehmen zeigen erneut, dass die Schaffung neuer Jobs möglich ist“, sagte BITKOM-Vizepräsident Heinz-Paul Bonn anlässlich des „1. Deutschen ITK-Mittelstandstages“ in Berlin. Nach den langen Koalitionsverhandlungen herrsche nun Aufbruchstimmung. Die Unternehmen hoffen auf mutige Reformen der neuen Bundesregierung. Bonn: „Jetzt gilt es, die positiven Absichtserklärungen im Koalitionsvertrag erfolgreich in die Tat umzusetzen.“ Die Vorhaben zum Bürokratieabbau oder die Verbesserung der Finanzierungsbedingungen entlasten den Mittelstand. Nachholbedarf besteht aus Sicht des BITKOM noch bei der Flexibilisierung des Arbeitsrechts und der Vereinfachung des Steuerrechts.
Der BITKOM hat in einem Positionspapier analysiert, wie mittelstandsfreundlich der Koalitionsvertrag für die ITK-Branche ist. „Der Mittelstand ist Motor für Wachstum und Beschäftigung in Deutschland“, sagte Bonn. Die neue Bundesregierung müsse deshalb Maßnahmen vorantreiben, die dazu beitragen, die internationale Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen zu erhöhen. Positiv bewertet der BITKOM die im Koalitionsvertrag formulierten Maßnahmen zum Bürokratieabbau.
Die Regierungsparteien betonen ausdrücklich, dass die Finanzierungsbedingungen für den Mittelstand weiter verbessert werden müssen. Viele Banken haben sich in den letzten Jahren aus dem Mittelstandsgeschäft zurückgezogen. Der Markt für Risikokapital ist in Deutschland regelrecht eingebrochen. „Die Große Koalition will hier gegensteuern“, sagte Bonn. Die KfW-Mittelstandsbank soll bestehende Finanzierungsprogramme verbessern und neue Programme für den Mittelstand entwickeln. Die Förderung des ERP-Sondervermögens wird voraussichtlich vollständig erhalten bleiben und die Abschreibungsbedingungen verbessert werden. „Das alles ist richtig und deckt sich weitgehend mit den Vorschlägen, die wir in der Vergangenheit gemacht haben“, sagte Bonn.
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