7000 Kunden gibt es für Ben Hur, ein Server-Appliance von Pyramid, das bewährte und preisgünstige Open-Source-Server-Software zu einem einfach administrierbaren Paket schnürt. Die Funktionen reichen von Print-, Datei-, Mail- und Webserver zu Router und Sicherheitsfeatures wie Viren-, Spam- und Contentfiltern. Alles nicht spannend, aber für kleine Unternehmen durchaus interessant. Inzwischen heißt das Paket Collax und wird von einer gleichnamigen Startup-Company mit formalem Sitz in Boston vermarktet. Pyramid ist nicht beteiligt, dafür aber mit fünf Millionen Euro die zwei Venture-Capital-Firmen (kurz: VCs) Atlas Venture und Wellington Partner.
Auf den ersten Blick hat sich bei Pyramid das übliche Heuschrecken-Szenario abgespielt: Ein Unternehmen sucht Kapital für ein aussichtsreiches Projekt und bekommt daraufhin Besuch von Wagniskapital-Gebern. Die durchleuchten erst einmal den Betrieb. Danach wird der bisherigen Geschäftsführung erklärt, wo ihr Kerngeschäft liegt und welche Bereiche sie besser auslagern sollte.
Tatsächlich haben sich Eigentümer und Geschäftsleitung überzeugen lassen, dass ihre Kernkompetenz wie bisher im Bauen von Computern sowie Appliances steckt, und andere das weltweite Vermarkten gebündelter Software besser können. Die fünf Millionen Euro Wagniskapital hat eine von den Venture-Kapitalisten eingesetzte Firmenleitung für den Ben-Hur-Nachfolger Collax erhalten.
Doch es gibt Unterschiede. Pyramid ist nicht börsennotiert, so dass der Shareholder-Value keine Rolle spielt. Auch sind keine Entlassungen erfolgt, sieht man davon ab, dass das Ben-Hur-Team inklusive Support und Entwicklung zu Collax wechselte.
Formal gibt es kaum mehr Verbindungen zwischen Pyramid und Collax, außer dass die Freiburger Hardware für das Startup-Unternehmen liefern – falls die Kunden das Server-Paket als Appliance haben wollen. Pyramid dürfte also nur wenig von der Auslagerung profitieren, eher schon die privaten Besitzer, die vermutlich den Löwenanteil des Kaufpreises (in unbekannter Höhe) eingestrichen haben. Beide beteiligen sich auch an dem Spin-Off – es gibt allerdings widersprüchliche Aussagen dazu, von welcher Bedeutung ihr Anteil ist. So unklar dieser Teil des Deals bleibt, so wichtig ist er. Die Höhe des Engagements der Besitzer wäre ein deutliches Indiz dafür, ob VCs und Ex-Eigner an eine langfristig profitable Zukunft von Collax glauben. Ohne diese Information kann man argwöhnen, dass hier der momentane Open-Source-Hype genutzt werden soll, um mit kurzfristigen Maßnahmen den Wert von Collax so weit in die Höhe zu treiben, dass man mit hohem Gewinn verkaufen kann.
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