Sun Microsystems will seinen Multi-Core-Chip Ultra Sparc T1 quelloffen machen. Neben den Spezifikationen, die schon seit Jahren lizenzierbar sind, will das Unternehmen auch die genaue Architektur der CPU veröffentlichen.
Die Informationen sollen im ersten Quartal 2006 unter einer von der Open Source Initiative akzeptierten Lizenz offen gelegt werden. Sun hat dazu die „Open Sparc“-Gruppe gegründet. Der Computerhersteller will die Einzelheiten des Designs in der Verilog Hardware Description Language bereitstellen.
Insight-64-Analyst Nathan Brookwood geht davon aus, dass der Schritt vor allem Universitäten interessieren dürfte. Er könne sich aber nur schwer vorstellen, dass ein CPU-Hersteller auf dieser Basis ein Produkt entwickelt. Zudem sei es von der abstrakten Verilog-Sprache bis hin zu einem fertigen Design ein weiter Weg.
Mit dem bislang als Niagara bekannten Ultra Sparc T1 will Sun das Interesse an der hauseigenen Prozessorlinie wieder stärken. Produktverzögerungen und mangelhafte Performance haben das Vertrauen der Kunden in letzter Zeit auf die Probe gestellt.
Die Veröffentlichung des Ultra-Sparc-T1-Quellcodes zeigt, dass Sun seinen Ruf, geschlossene und proprietäre Systeme zu verkaufen, abstreifen will. In den letzten Jahren hat das Unternehmen auch immer mehr Software quelloffen zur Verfügung gestellt. Dazu gehört unter anderem das Betriebssystem Solaris.
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