Nach sechs Jahren harten Kampfes um die europäische Internetheimat hat nun heute um 11 Uhr mitteleuropäischer Zeit, die Registrierung von .eu-Domainnamen begonnen. In der ersten Phase, der sogenannten Sunrise-Phase, werden nur eingetragene europäische Marken, öffentliche Einrichtungen oder geographische Angaben zugelassen, ab 7. Februar 2006 kommen alle übrigen Unternehmen oder Künstler zum Zug.
Mit dem Start der Land-Rush-Phase am 7. April 2006 ist es dann für jedermann möglich, seine Wunschadresse registrieren zu lassen. Jedoch rät die Verwaltungsbehörde Eurid zu schnellem Handeln. Denn bei der Zuteilung gilt das Prinzip „First come, first serve“. Experten rechnen zudem mit einem großen Ansturm. Die Registrare empfehlen Interessenten ihre Wünsche schon jetzt zu deponieren. „Wir haben im Moment über 25.000 Anmeldungen vorliegen“, sagte Maurer.
Wichtigstes Ziel der Befürworter einer europäischen Internetendung war es, eine Alternative zu .com zu schaffen. Die Verwaltung der 51 Millionen .com-Domains löst aufgrund des starken US-Einflusses häufig Konflikte aus. Erst kürzlich verhinderten weltweite Proteste, dass das US-Unternehmen Verisign umfangreiche Rechte an .com zugestanden erhält. „Eine Aktion, die sich klar gegen die Internetgemeinschaft richtet“, kommentierte Andreas Maurer vom Registrar Schlund + Partner.
Die Registrierung einer Adresse kostet laut Eurid zehn Euro. In der Sunrise-Phase kommen dazu noch 15 Euro Bearbeitungsgebühr und die Kosten für die Überprüfung der Rechtmäßigkeit der Ansprüche: 20 Euro für öffentliche Körperschaften, 30 Euro für Markennamen und 70 Euro für alle anderen. Eurid versichert jedoch, dass die Ausgaben im dem Fall, dass die Rechmäßigkeit nicht gegeben ist, zurückerstattet werden.
„In Europa sind Preise von On-Domains nicht direkt mit anderen Gegenden zu vergleichen, da sich hierzulande Pakete durchgesetzt haben, die auch Webspace und Mail-Adressen beinhalten“, so Maurer. Sein Unternehmen verlange jedoch für .eu denselben Preis wie für .de-Domains. In der Sunrisephase koste die Registrierung 99 Euro, da die Überprüfung durch Price Waterhouse Coopers durchgeführt werde „und die ja auch zu ihrem Geld kommen wollen“, meinte Maurer.
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