Linux in der öffentlichen Verwaltung auf dem Vormarsch

Der Trend hin zu Open-Source bei der öffentlichen Hand ist bereits länger schon ersichtlich, nun unterfüttert IBM ihn mit Zahlen: Mittlerweile sind nämlich circa 900 öffentliche Einrichtungen dem Kooperationsvertrag zwischen dem Bundesinnenministerium und IBM/Novell zur Förderung des Einsatzes von Linux in der öffentlichen Verwaltung beigetreten. Das Regelwerk zeigt ihnen Optionen zur vereinfachten Beschaffung von IT-Lösungen auf, erlegt ihnen aber keine grundsätzlichen finanziellen Verpflichtungen auf. Nun nehmen die beteiligten Partner die Zielmarke „1000. Teilnehmer“ ins Visier.

Um ihr Engagement zu unterstreichen, lobten IBM Deutschland und Novell Deutschland für besagte 1000. Beitrittsorganisation ein Linux-basiertes Server-System aus. Es entstammt der Reihe der IBM e-Server Openpower inklusive Suse Linux Enterprise Server. Darüber hinaus soll ein weiteres System unter den 999 bis dahin beigetretenen Einrichtungen verlost werden.

Im Juni 2002 wurde der Vertrag zwischen dem Bundesinnenministerium (BMI) und der IBM unterzeichnet. Damals vereinbarten die Partner eine Kooperation zur Förderung von freier und offener Software. Es sollten konkrete Maßnahmen zur Unterstützung der Einführung und des Einsatzes von freier und offener Software angeboten werden. Gleichzeitig wurden in mehreren Einzelverträgen Verfahren aufgezeigt, mit denen die öffentliche Hand der Bundesrepublik Deutschland Produkte der IBM und der Suse Linux AG, mittlerweile Teil von Novell, beziehen kann. Unter diesen Vertrag fallen alle Ebenen der Verwaltung – von der Kommunal- über die Landes- bis hin zur Bundesebene – sowie alle Organisationen, die mehrheitlich der öffentlichen Hand gehören beziehungsweise von ihr finanziert sind.

Beispiele für aus der Initiative hervorgegangene Projekte sind etwa die Stadt Schwäbisch-Hall oder das Bundesamt für Finanzen mit dem bis dato größten Linux-only Mainframe. Inzwischen finden sich Linux-Anwender quer durch alle Bereiche der öffentlichen Verwaltung, so beispielsweise im Bundesarchiv in Koblenz, bei der SPD-Bundestagsfraktion, bei der landwirtschaftlichen Sozialversicherungen, im St. Marien-Krankenhaus in Siegen, bei der Gesellschaft für Schwerionenforschung, im Max-Planck-Institut für Festkörperforschung Stuttgart, im Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und bei der IHK Bodensee-Oberschwaben.

ZDNet.de Redaktion

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