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EA schluckt Mobile-Games-Hersteller

Der weltgrößte Videospielhersteller Electronic Arts (EA) wird bis März 2006 für 680 Millionen Dollar das führende Mobile-Games-Unternehmen Jamdat kaufen. Mit diesem Schritt will EA seine Position auf dem rasch wachsenden Mobile-Games-Markt stärken und weltweit konkurrenzfähig bleiben. Der Kauf von Jamdat bezeichnet den größten Geschäftsdeal, den EA bisher gewagt hat. „Wir wollen auf jedem Gebiet führend sein, in dem wir tätig sind. Wir denken, dass Jamdat uns dabei helfen kann, in diesem Geschäftsfeld schneller zu wachsen“, so EA-Geschäftsführer Larry Probst.

In den USA sind die Einnahmen durch Mobile Games im Vergleich zu Video- und Computerspielverkäufen immer noch relativ gering, allerdings erwartet die Branche in diesem Jahr eine Verdoppelung des Erlöses auf rund 567 Millionen Dollar. Etwa elf Prozent der US-amerikanischen Handynutzer gaben bei einer Telephia-Umfrage an, sich regelmäßig Spiele auf ihr Mobiltelefon herunter zu laden. Laut einer Goldmedia und Screen Digest Studie machte Jamdat bisher gemeinsam mit dem französischen Hersteller Gameloft gut 30 Prozent der weltweiten Einnahmen durch Spieledownloads aus. Während einst die Länder Japan und Korea als Machthaber der Mobile-Games-Industrie galten, sind inzwischen der europäische und US-amerikanische Markt zusammen für rund 52 Prozent der Einnahmen auf diesem Gebiet verantwortlich.

Electronic Arts war auch bisher schon im Bereich der mobilen Handyspiele aktiv, hinkte auf dem Sektor jedoch immer Jamdat und anderen Herstellern hinterher. Der Deal zwischen den beiden Unternehmen könnte nun weit reichende Auswirkungen auf die Spielindustrie haben. Experten erwarten eine ganze Welle von Fusionen im Bereich der Mobil-Games-Hersteller. Die Übernahme soll EA die vollständige Kontrolle über alle Jamdat-Lizenzen einbringen, eingeschlossen jene für die populären Spiele Tetris und Bejeweled. Der bisherige Jamdat-CEO Mitch Lasky wird künftig das EA-Mobile-Games-Geschäft leiten.

ZDNet.de Redaktion

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