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Winterolympiade 2006: China greift Turin mit IT unter die Arme

Kalt und grau empfängt die künftige Olympia-Stadt Turin seine Besucher. Der Flughafen scheint zu klein für die im Januar zur Winterolympiade 2006 erwarteten Millionen. Noch im Dezember wurde umfangreich gebaut. Die Stadt selbst wirkt angeschmuddelt, geschlossen und keinesfalls bereit für ein glanzvolles Mega-Event. Nur Fahnen und Plakate in rot weisen auf Vorbereitungen hin.

Das ist im Main Technology Center anders. Hier zieht man schon wieder aus. Denn die Technik steht, versichern die Informations- und Kommunikationsverantwortlichen, allen voran der französische Systemintegrator Atos Origin und Lenovo. Der chinesische PC-Hersteller ist Olympia-Sponsor und Lieferant von rund 5000 PCs und Monitoren, 350 Servern, 600 Notebooks und 600 Desktop-Druckern sowie 543 Profis für die Betreuung der Systeme, Infoständen, drei Internet-Cafés für die Athleten, ihren Familien und Interview-Partnern. Während Atos Origin schon seit den Winterspielen 2002 in Salt Lake City im Team spielt, ist Lenovo absoluter Olympia-Neuling. Philippe Davy, Vice President Olympic Marketing Lenovo, misst der Werbewirkung des Sponsoring erhebliche Bedeutung bei: „Die Winterolympia wird die Coming-Out-Party für Lenovo und ein Testfall für das viermal größere Event Beijing 2008.“

Geplant sei das Sponsoring schon lange vor Dezember 2004 gewesen, als der chinesische Hersteller von High-Tech-Geräten die IBM-PC-Sparte übernommen hat. Das Unternehmen soll auch außerhalb des Heimatlandes bekannt werden. Seit Mitte 2002 laufen bereits die Gerätetests. Nun dürfen zehn Lenovo-Mitarbeiter über je eine Etappe die olympische Fackel tragen.

Doch eigentlich müsste es auch für die technische Infrastruktur olympische Ehrungen geben. Vom 10. bis 26. Februar 2006 finden Ausscheidungen in 15 Sportarten mit 53 Disziplinen an sieben Orten statt. Mit der IT-Infrastruktur kommen rund 2500 Athleten in Kontakt sowie 1,5 Millionen Zuschauer, 1200 Organisatoren, 1200 Vertreter des IOC und anderer Sportverbände, 250 Richter, 10.000 Journalisten, 20.000 Freiwillige, Sponsoren und Techniker. Es gibt 14.000 mobile Telefone und Festnetzanschlüsse. Insgesamt benötigen 40.000 Menschen die IT sowohl für die interne Verwaltung mit Internet, E-Mail, Büroorganisation, Gehaltsabrechnung, Security, Projekt- und Dokumenten-Management als auch für den Informationsfluss zu den Athleten und zu den voraussichtlich etwa drei Milliarden Zuschauern vor dem Fernseher oder im Internet.

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ZDNet.de Redaktion

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