Vernünftiger Kostenfaktor: Red Hat Desktop 4

In der Taskleiste erscheinen standardmäßig Symbole für den Webbrowser sowie für Präsentationen, Textverarbeitung und Tabellenkalkulation unter Open Office. Das Browsersymbol weicht im Aussehen vom üblichen Firefox-Icon ab – vielleicht, weil man es auch mit dem ebenfalls enthaltenen Konqueror-Browser verknüpfen kann. Man kann das Firefox-Icon jedoch einfach durch Ziehen aus dem Menü in die Taskleiste verschieben und das ursprüngliche Symbol löschen.

Das System erkannte problemlos das Windows-Netzwerk und konnte die Verbindung erfolgreich herstellen, während Gaim sämtliche Buddies von unterschiedlichen IM-Systemen erkannte. Die Herstellung der Exchange-Verbindung erwies sich als knifflige Aufgabe, da kein Exchange-Connector vorhanden ist. Die Einrichtung eines E-Mail-Kontos (POP/SMTP) gelang jedoch problemlos.

Die Implementierung von Open Office erfolgte in Anlehnung an Microsoft Office um Anwendern den Umstieg zu erleichtern: die Funktion „Wörter zählen“ wird beispielsweise über die Tastenkombination Alt-T-W oder Alt-F-I aufgerufen.

Im Gegensatz zu einigen anderen Distributionen funktioniert die Anbindung eines Netzwerkdruckers unter Red Hat Desktop ausgezeichnet: Lediglich die IP-Adresse und das Druckermodell waren erforderlich, um direkt über den HP-Jetdirect-Server auf einem HP-Laserjet zu drucken.

Red Hat verfügt über ein automatisches Update-Feature, ähnlich wie Microsofts Windows Update. In der rechten oberen Ecke des Bildschirms erscheint ein rotes Ausrufezeichen, wenn Updates verfügbar sind. Wenn man darauf klickt, werden die Updates heruntergeladen und man wird aufgefordert, die zu installierenden Updates auszuwählen. Nachdem dies erfolgreich erledigt ist, wird aus dem roten Ausrufezeichen ein blaues Häkchen.

Die Support-Optionen sind auf Unternehmensbedürfnisse abgestimmt: Neue Versionen erscheinen in überschaubaren 18-Monatsintervallen und Red Hat verspricht, jede Version für einen Zeitraum von sieben Jahren zu unterstützen. Telefon-Support ist an Werktagen zwischen 9:00 und 17:00 Uhr verfügbar.

Eine eigenständige Desktop-Version von Red Hat (Red Hat Enterprise Linux WS) erhält man für 143 Euro mit einjähriger Support-Lizenz oder für 239 Euro mit einem umfassenderen Support-Paket. Red Hat Desktop ist in Paketen erhältlich, die eine Lizenz für den Red Hat Linux Enterprise AS-Server sowie einen Support-Zugang und Update-Unterstützung von Red Hat beinhalten: 10 Red Hat Desktops kosten 1999 Euro, 50 Desktops sind für 10.800 Euro zu haben, für Erweiterungspakete mit je 50 Lizenzen sind jeweils 2799 Euro zu zahlen (nähere Informationen erhält man hier). Je nach gewählter Option steht ein 24-stündiger Support zur Verfügung.

Red Hat Desktop ist in Bezug auf den Kostenfaktor eine vernünftige Lösung, bietet aber auch praktische Vorteile durch die Unterstützung von Updates und andere Funktionen. Für Einzelpersonen oder sehr kleine Betriebe eignet sich das Betriebssystem nicht, sehr wohl aber für größere Unternehmen. Hier stellt es aufgrund der niedrigen Gesamtbetriebskosten eine interessante Alternative dar.

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ZDNet.de Redaktion

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