Der Begriff Turbo ist untrennbar mit der Marke Porsche verbunden. Im Oktober 1974 präsentierte der Stuttgarter Automobilhersteller den ersten Seriensportwagen der Welt mit einem Abgasturbolader. Seit damals überraschte jede neue Modellgeneration des Porsche 911 Turbo mit einem besonderen technischen Leckerbissen. Ladeluftkühler, Bi-Turbo, Variocam Plus oder das Prädikat „weltweit sauberstes Automobil“ markieren Meilensteine der Turbo-Entwicklung. Das Highlight der nächsten Turbo-Generation setzt sich aus drei Buchstaben zusammen: VTG.
Vor wenigen Tagen hat Porsche erstmals einen aufgeladenen Ottomotor mit variabler Turbinengeometrie (VTG) präsentieren. Diese Technik, die seit den 90er Jahren in Diesel-Turbomotoren eingesetzt wird, ermögliche insbesondere bei niedrigen Drehzahlen eine deutliche Verbesserung der Elastizität und der Beschleunigung. Bisher galten jedoch die im Vergleich zu Diesel-Turbomotoren wesentlich höheren Abgastemperaturen von bis zu 1000 Grad Celsius als unüberwindbare technische Hürde. Porsche hat das Problem in Zusammenarbeit mit dem Turboladerhersteller Borg Warner Turbo Systems gelöst und setzt an dieser Stelle hochtemperaturfeste Materialien aus der Raumfahrttechnik ein.
Kernelemente der VTG sind verstellbare Leitschaufeln, die den Abgasstrom des Motors variabel und gezielt auf das Turbinenrad des Abgasturboladers leiten. Damit verknüpft das Prinzip der variablen Turbinengeometrie die Vorteile von kleinen und großen Abgasturboladern. Diese Kombination ermöglicht sowohl ein sehr gutes Ansprechverhalten mit hohen Drehmomentwerten bereits bei niedrigen Drehzahlen als auch hohe Leistungswerte bei hohen Drehzahlen. Dabei steht das hohe Drehmoment auch über einen deutlich größeren Drehzahlbereich zur Verfügung.
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