Der Breko-Verband hält die Terminierungsentgelte für Anrufe vom Festnetz zum Handy trotz der bevorstehenden Absenkung für zu hoch und fordert weitere Maßnahmen. „Uns kommt es darauf an, dass Mobilfunknetzbetreiber zukünftig nicht mehr mit überhöhten Vorleistungsentgelten Produkte und Tarife subventionieren können, die einzig und allein auf den Ersatz des Festnetzes abzielen“, so Präsident Peer Knauer.
Telekommunikationsanbieter verlangen Terminierungsentgelte für den Eintritt in ihre Netze. Da die Mobilfunkprovider mit über zehn Cent pro Minute beherzt zugreifen, sind Anrufe auf dem Handy relativ teuer. Die Terminierungsentgelte sinken morgen für D-Netze um 2,2 und für E-Netze um 2,5 Cent, liegen aber noch immer bei ungefähr elf Cent pro Minute.
Dem Breko-Verband ist das viel zu hoch. „Angesichts von Endkundentarifen von drei Cent für die gleiche Leistung in umgekehrter Verkehrsrichtung finanzieren wir nach wie vor die Geschäftsmodelle unserer Wettbewerber“, so Peer Knauer. Der Verband fordert daher eine Halbierung dieser Vorleistungspreise. „Terminierungsentgelte im Bereich von fünf Cent sind realistisch.“
Die Festnetzbetreiber hoffen nun auf die Bundesnetzagentur, die bereits die Regulierungsbedürftigkeit des Marktes festgestellt hat. In Kürze soll über konkrete Maßnahmen entschieden werden.
„Jetzt kommt es darauf an, dass der Regulierer der offensichtlich bestehenden Wettbewerbsverzerrung ein Ende setzt“, fordert Knauer. „Es wird Zeit, dass die Bundesnetzagentur ihre schützende Hand zurückzieht. Es darf kein Naturschutzreservat Mobilfunk mehr geben.“ Die höheren Vorleistungsentgelte wurden den Mobilfunknetzbetreibern bei deren Markteintritt als Ausgleich für die Investitionskosten des Netzaufbaus zugesprochen.
Im Breko sind 47 alternative Netzbetreiber zusammengeschlossen, die auf der Basis eigener Infrastruktur Vollanschlüsse sowie Sprach- und Datendienste für Geschäfts- und Privatkunden anbieten.
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