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EMI nimmt Abstand von Napster-Musikabos

Der Napster Musikabodienst, der seit vergangener Woche seinen Kunden legale Downloads zu monatlichen Fixbeträgen zur Verfügung stellt, muss vorerst ohne die Musiktitel von EMI-Künstlern auskommen. Das Major-Label hatte im letzten Moment seine Zustimmung zu einer Beteiligung an der Downloadplattform zurückgenommen, weil ihm die angebotene Umsatzbeteiligung zu niedrig erschien. Ein EMI-Vertreter erklärte, dass aus Sicht des Unternehmens das Angebot von Napster den Künstlern gegenüber unfair sei. Sollten die Streitigkeiten weitergehen und die zwei Konzerne keine Einigung erzielen, könnten letztlich beide an der Sache verlieren.

Mit dem eingeschränkten Angebot an Künstlern könnte es für Napster schwer werden, in Deutschland zur Nummer Eins aufzusteigen, während EMI sich selbst dabei behindert neues Käuferpotenzial zu erschließen und seine Umsätze mit digitaler Musik zu erhöhen. Das Musikunternehmen zeigt sich daher auch weiterhin gesprächsbereit, verweist aber auch auf andere Downloadplattformen: „Wir sind gerne bereit, die Gespräche mit Napster weiterzuführen, um die Musik von EMI Künstlern auch den Napster-Kunden in Deutschland zur Verfügung stellen zu können. Darüber hinaus steht unseren Kunden unser Musikangebot auf weiteren Plattformen wie Itunes, T-online, oder AOL zur Verfügung,“ so Petra Sippel, Pressesprecherin von EMI Music Germany.

Im Gegensatz zu anderen Musikdiensten bietet Napster den Usern erstmals die Möglichkeit, für ein monatliches Fixum (15 Euro) uneingeschränkt Songs auf Computer und Musikplayer herunter zu laden. Zwischen 20 und 30 Prozent der Einnahmen verbleiben bei dem Anbieter, das übrige Geld geht an die Musikindustrie. Die Erlöse aus dem bisher verbreiteten Einzelverkauf von Liedern gehen hingegen zu 90 Prozent an die Musikunternehmen. EMI wolle sicherstellen, dass die von den Anbietern Digitaler Musik vorgeschlagenen Bedingungen für die Künstler und Aktionäre wirtschaftlich sinnvoll sind, was zu diesem Zeitpunkt bei Napster nicht der Fall sei, erklärte Sippel. Napster wiederum sieht sich gezwungen, die Gebühren zu erhöhen, wenn die Musikindustrie mehr Geld einfordert.

ZDNet.de Redaktion

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