Der Multimilliardär Carl Icahn spricht sich gegen die Übernahme von AOL-Anteilen durch Google aus und warnt das Board vor einer „desaströsen“ und „kurzsichtigen“ Entscheidung. Der Deal verhindere die Prüfung weiterer Optionen, die mehr Profit versprechen.
Google will Berichten zufolge für eine Milliarde Dollar einen fünfprozentigen Anteil an AOL kaufen und weiterhin die Suchdienste für das Portal liefern. Damit hätte sich das Unternehmen gegen Microsoft durchgesetzt und könnte seinen größten Kunden behalten.
Die Redmonder gehörten ebenfalls zu den Bietern und wollten ihre Position mit einer AOL-Partnerschaft stärken. Zur Zusammenarbeit zwischen AOL und Google soll es heute eine offizielle Erklärung geben.
Icahn, der ungefähr drei Prozent der AOL-Anteile besitzt, sieht die Optionen durch die Zusammenarbeit mit Google eingeschränkt. „Wie alle Aktionäre bin ich nicht dagegen, dass Time Warner eine AOL-Transaktion macht, die langfristig Werte schafft. Ich bin aber sehr besorgt darüber, dass das Board von Time Warner kurz davor sein könnte, eine desaströse Entscheidung zu treffen, die ein Zusammengehen oder eine andere Transaktion mit Unternehmen wie Interactive Corp, Ebay, Yahoo oder Microsoft schwieriger oder unmöglich machten würde“, schrieb Icahn in einem offenen Brief an das Board von Time Warner.
Er zitierte einen Bericht von Goldman Sachs, demzufolge Ebay und Interactivecorp die besten Partner für AOL wären. Microsofts MSN und Google seien schlechtere Optionen. Bei Time Warner wollte sich niemand zu dem Sachverhalt äußern.
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