In den USA scheint die Zahl der unverlangt erhaltenen E-Mails zurückzugehen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der regierungsnahen FTC (Federal Trade Commission), die in der Nacht auf heute in Washington vorgelegt wurde. Grund dafür sei die verbesserte Technologie von Filterprogrammen und ein 2003 lanciertes US-Gesetz. Kritiker meinen jedoch, dass lediglich die Zahl der Spam-Mails, die tatsächlich im Posteingang landen, zurückgegangen ist, die Masse an unerwünschter Post sich jedoch nicht verringert hat.
Vor zwei Jahren wurde in den USA der CAN Spam Act verabschiedet, das Gesetz, welches laut FTC-Bericht ein effektiver Schutz der Konsumenten vor Spam ist. Das Gesetz ermöglichte es Gerichtsverfahren gegen Spammer anzustrengen und hätte kommerzielle E-Mailer angespornt, ein Muster-E-Mail zu entwickeln, das auf alle unerwünscht zugesandten E-Mails Anwendung finden soll. „In diesem Mustermail ist die Postadresse und ein Opt-Out-Link, um zukünftige Mails abzubestellen, enthalten“, sagte Lydia Parnes von der FTC. An den Methoden dieses Gesetzes scheiden sich jedoch die Geister. Kritiker meinen, der FTC-Bericht wäre beschönigend und verlangen striktere Opt-In-Regelungen. Als Argument führen sie an, dass das US-Gesetz einige viel strengere bundesstaatliche Gesetze gekippt hätte. In Kalifornien musste man sich etwa erst in Mailinglisten eintragen, bevor man E-Mails zugesandt bekommen durfte.
„Opt-Out-Regelungen sind problematisch, weil für echte Massenspammer damit lediglich die Adresse verifiziert wird und diese nicht daran denken, sich an Verhaltensregeln zu halten“, sagte Kurt Einzinger, Gereralsekretär der ISPA. Gesetzliche Regelungen auf EU-Ebene hält er für wenig sinnvoll, denn „die Spammer sitzen nahezu alle außerhalb Europas, womit EU-Gesetze gar nicht greifen.“ Die österreichischen ISPs haben sich auf einen Code of Conduct geeinigt, in dem Verhaltensregeln festgelegt sind, wie mit Spam umzugehen ist.
„Unterschieden wird in Outgoing und Incoming Spam. Die Provider verpflichten sich sowohl abgehenden Spam abzudrehen als auch Filter zur Verfügung zu stellen, um den Empfang zu blockieren. Jedoch liegt die Letztverantwortung immer beim Enduser. Dieser muss entscheiden, was er bekommen will und was nicht.“ Gefragt ob die Spamflut eher zu- oder abnimmt schlägt sich Einzinger auf die Seite der FTC-Kritiker: „Auf Netzebene ist kein Rückgang zu bemerken, lediglich die Postfächer der User bekommen durch gute Filtertechniken weniger Spam.“
Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.
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