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DFG forscht am Auto der Zukunft

Deutsche Ingenieure und Informatiker arbeiten an der Entwicklung von kognitiven Automobilen, die in der Lage sein sollen, komplexe Situationen im Straßenverkehr selbstständig und ohne Eingreifen des Fahrers einzuschätzen und zu bewältigen. Zur Erreichung des ambitionierten Forschungsziels richtet die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zum 1. Januar 2006 einen Sonderforschungsbereich (SFB) zur Kognition in technischen Systemen ein, an dem die TU München, die Universität Karlsruhe (TH) sowie die Universität der Bundeswehr in Neubiberg beteiligt sind.

„Langfristig geht es darum, Automobile zu entwickeln, die in der Lage sind, ihre Umgebung wahrzunehmen, zu verstehen und auf Basis dessen sinnvolle Handlungen zu setzen. Damit könnten Gefahrensituationen unabhängig von der Reaktionsfähigkeit des Fahrers bewältigt und Unfälle vermieden werden“, erklärt Christoph Stiller, Sprecher des SFB an der Universität Karlsruhe. Laut Stiller spielt dabei die Weiterentwicklung der sensoriellen Wahrnehmungsfähigkeit eine zentrale Rolle. Für den mobilen Einsatz müsse die Leistungsfähigkeit maschinellen Sehens über Videosensoren noch deutlich verbessert und idealerweise der menschlichen visuellen Wahrnehmungsfähigkeit angenähert werden.

Zu den bereits in Entwicklung befindlichen Funktionsbereichen des intelligenten Autos der Zukunft gehören unter anderem das Spurhalten des Fahrzeugs, langsames Stop&Go-Fahren in Stausituationen sowie das Lesen und Interpretieren bestimmter Verkehrsschilder, wie Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Überholverbote. In Zukunft sollen aber auch Funktionen entwickelt werden, bei denen die kognitiven Fähigkeiten durch tieferes Verstehen der Verkehrszusammenhänge ein gehobenes Handlungsniveau erlauben, wie das Fahren im Baustellenbereich. Noch komplexere Aufgaben sind das Erkennen gefährlicher Manöver anderer Verkehrsteilnehmer inklusive der nachfolgenden sinnvollen Reaktion.

Langfristig setzen die Forscher ihre größten Hoffnungen auf die Entwicklung von kooperativen Verhaltensmustern. Diese sollen die Interaktion verschiedener Fahrzeuge im Hinblick auf das eigene Fahrverhalten ermöglichen und so wesentlich zur Sicherheit und Flüssigkeit des Verkehrs beitragen. Wenngleich die Wissenschaftlichkeit des auf zwölf Jahre anberaumten Projekts im Vordergrund steht, zeigt sich die Automobilindustrie naturgemäß an den innovativen Ergebnissen interessiert. So konnte das Projekt alle großen deutschen Autohersteller zur Bereitstellung entsprechender Prototypen gewinnen.

ZDNet.de Redaktion

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