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Der Streit um Office-Standards ist voll entbrannt

Vertretern von Microsoft zufolge hat das Unternehmen eine Standardisierung seiner Office-Dateiformate beschlossen, um seinen Großkunden für viele Jahre einen unabhängigen Zugriff auf die Dokumente zu garantieren. Bei den fraglichen Kunden handelt es sich vorwiegend um Staatsregierungen mit langfristigem Archivierungsbedarf. „Die Einrichtung des technischen Ausschusses durch Ecma International zur Definition eines formalen Standards, der mit den Office-Open-XML-Formaten vollständig kompatibel sein wird, bedeutet, dass die Branche und die Kunden einer gesicherten Interoperabilität einen Schritt näher gekommen sind“, erklärte Yates.

Zeitgleich zur Einberufung des Ecma-Ausschusses hat Microsoft weitere Details über das rechtliche Rahmenwerk veröffentlicht. In einem FAQ-Bereich gab das Unternehmen an, Dritten den gebührenfreien Zugang zur Verwendung der Dateiformate gewähren zu wollen. Zudem wolle man davon absehen, Klagen gegen die Nutzung patentierter Office-Technologie einzureichen.

Offen bleibt die Frage nach den Lizenzregelungen. Microsoft zufolge werden diese das Erstellen von Open-Source-Produkten zulassen. Der in Open-Source-Kreisen sehr beliebten General Public License (GPL) will man sich jedoch voraussichtlich nicht unterwerfen. „Die GPL wird nicht von allen Anwendern gleich interpretiert. Daher können wir keine rechtliche Stellungnahme dazu abgeben, wie sich unsere Sprache zu der GPL oder anderen OSS-Lizenzen verhält. Dennoch gehen wir davon aus, die zentralen Kritikpunkte an unserer früheren Lizenz nun auf sehr einfache und einleuchtende Weise ausgeräumt zu haben“, war im FAQ-Bereich von Microsoft zu lesen.

Microsoft hat andere Unternehmen und Organisationen zur Unterstützung des Vorschlags der Ecma aufgefordert, darunter Apple Computer, Barclays Capital, BP, die britische Nationalbibliothek, Essilor, Intel, NextPage, Statoil und Toshiba.

Die Open Document-Verfechter haben allerdings einige Einwände vorgebracht. So hat beispielsweise IBM gerade erst gegen die Einrichtung des Office-Open-XML-Ausschusses gestimmt. Hewlett-Packard enthielt sich, wie ein Vertreter von IBM berichtete.

„Einige offene Fragen in Bezug auf Entwicklung, Zugang und Implementierung sind nach wie vor ungelöst“, so ein IBM-Sprecher am Donnerstag. Er wies außerdem darauf hin, dass noch immer unklar sei, ob proprietäre Erweiterungen zu dem Standard zulässig sind.

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ZDNet.de Redaktion

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