Handynutzern steht Werbeflut bevor

Die Werbeindustrie hat es auf die Handynutzer abgesehen. In den USA wird kräftig an der Entwicklung einer neuen Generation von personalisierter Werbung gearbeitet, die Konsumenten via Handy erreichen soll. Während Markenfirmen heiß darauf sind Millionenbeträge von ihren Budgets für diese Werbeform abzuzweigen, halten sich Netzbetreiber mit der Euphorie zurück. Sie befürchten Kunden mit dieser Werbekeule zu vergraulen, berichtet die
„New York Times“. Indessen warnen US-Konsumentenschutzgruppen wie Commercial Alert vor einem Werbeoverkill. Nachdem jede nur erdenkliche öffentliche Freifläche mit Werbeanzeigen zugekleistert ist, sollen bald auch Handyscreens für die Werber herhalten.

Ebenso wie in Deutschland ist es US-Netzbetreibern verboten ohne ausdrückliche Genehmigung des Kunden Informationen an dessen Nummer zu senden. Betreiber überlegen daher ihren Kunden Anreize wie niedrigere Grundgebühren anzubieten, wenn sie sich im Gegenzug dazu bereit erklären, Werbung per Handy zu empfangen. Bislang beschränkt sich Werbung über das Medium Handy auf Textbotschaften. Ab März testet der US-Netzbetreiber Verizon Wireless, wie Videowerbebotschaften bei seinen Kunden ankommen.

Ein Experte aus der Telekommunikationsbranche rechnet mit einem Anstieg des Marktes für Mobile Marketing in den USA von 45 Millionen Dollar im vergangenen Jahr auf 1,26 Milliarden Dollar bis 2009. Die US-Agentur Third Screen Media gibt ebenfalls angestiegene Budgets ihrer Kunden für mobile Werbung an. Noch vor einem Jahr wurden nur 20.000 Dollar in eine solche Kampagne investiert. Mittlerweile belaufen sich die Beträge auf 150.000 bis 250.000 Dollar.

Für die Werbe- und Markenfirmen ist Mobile Marketing der neue Hoffnungsträger. Handy-Werbung kann im Gegensatz zur klassischen TV-Werbung, dank neuer Technologie, den Konsumenten direkt auf seine Bedürfnisse im richtigen Moment ansprechen. Per SMS könnten Kunden auf ein Geschäft in ihrer unmittelbaren Umgebung hingewiesen und gleichzeitig mit Sonderangeboten und Preisnachlässen angelockt werden, so die Zukunftsvision eines leitenden Angestellten bei Mastercard. Gedämpft wird die Euphorie von der Tatsache, dass derzeit nur ein kleiner Teil der Mobiltelefone auch Videobotschaften empfangen kann.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

CopyRhadamantys greift weltweit Unternehmen an

Ausgeklügelte Phishing-Kampagne verwendet eine weiterentwickelte Version der Rhadamanthys-Stealer-Malware.

3 Tagen ago

Facebook Marketplace: EU verhängt Geldbuße von fast 800 Millionen Euro gegen Meta

Die EU-Kommission kritisiert die Verknüpfung von Facebook und dem hauseigenen Online-Kleinanzeigendienst. Sie sieht darin einen…

3 Tagen ago

Umfrage: Angestellte in Deutschland unterschätzen NIS-2-Richtlinie

Fast zwei Drittel halten jedoch eine Umsetzung aller Vorgaben von NIS 2 bis Jahresende für…

3 Tagen ago

Kostenloser Dekryptor für ShrinkLocker

Mit dem Dekryptor von Bitdefender können Opfer von Attacken mit der Shrinklocker-Ransomware Dateien wiederherstellen.

4 Tagen ago

Malwarebytes warnt vor Betrugsmaschen beim Weihnachtseinkauf

In der Vorweihnachtszeit ist vor allem Malvertising auf dem Vormarsch. Cyberkriminelle locken Nutzer über schädliche…

4 Tagen ago

Bedrohungsindex: Deutliche Zunahme von Infostealern im Oktober

Dazu trägt unter der Infostealer Lumma-Stealer bei. Hierzulande dominiert der Infostealer Formbook die Malware-Landschaft.

4 Tagen ago