Die gut gemeinten Computer-Spenden der westlichen Überflussgesellschaft enden bislang nur in den seltensten Fällen in den Schulen, Haushalten oder bei kleinen Firmen der Dritten Welt, für die sie gedacht waren. Stattdessen verursachen sie wegen mangelhafter Entsorgungsmaßnahmen ungeahnte Umweltschäden. Einem Bericht der in Seattle ansässigen Umweltschutzgruppe „Basel Action Network“ (BAN) zufolge, sind die aus den USA nach Afrika und Asien verschifften, ausrangierten PCs weder benutzbar noch reparierbar.
Die Gruppe leitet ihren Namen aus der „Basel Konvention“ ab, eine UN-Vereinbarung über den begrenzten Handel mit gefährlichen Schadstoffen. Doch die USA haben dieser Vereinbarung nie zugestimmt – übrigens als einziges von allen entwickelten Industrieländern. „Unter dem Deckmäntelchen der von der UN geforderten Aufhebung der digitalen Trennung zwischen den reichen und armen Ländern verlagern die USA ihre Elektronikschrott-Probleme in die ärmsten Länder der Welt“, heißt es in dem Bericht, der unter dem Titel „Digitaler Müll: Export von Gebrauchtem ist Missbrauch von Afrika“ erschienen ist.
In der Tat glauben die meisten Amerikaner, dass sie der Dritten Welt etwas Gutes tun, wenn sie ihren PC oder Fernseher einer entsprechenden US-Wohltätigkeitseinrichtung als Spende anvertrauen. Nach einer Untersuchung des mächtigen Industrieverbandes Consumer Electronic Association (CEA) werfen 23 Prozent aller Verbraucher ihre ausrangierten Geräte nicht auf den Müll sondern vertrauen sie entsprechenden Entsorgungsunternehmen an. Über die Hälfte davon geben ihre Geräte gezielt an solche Unternehmen oder Institute, die vorgeben, dass sie diese an Schulen oder Haushalte in der Dritten Welt weiterleiten. Doch dort sind diese Geräte nicht besonders willkommen.
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