Studenten der University of Massachusetts in Amherst fordern vom Betreiber des P2P-Netzwerkes i2hub, ihre Strafen wegen illegalem File-Sharing zu bezahlen. Mehrere Studenten sind wegen der Nutzung des Netzwerkes zum Tauschen von Musik und Filmen zu jeweils 3.750 Dollar Strafe verdonnert worden. Über 30 dieser Studenten haben die Rechnung nun an i2hub-Betreiber Wayne Chang weitergeleitet. Der Fall könnte interessant werden, wenn die Studenten nachweisen können, von der Illegalität des Dienstes nichts gewusst zu haben, berichtet das „Wall Street Journal“ (WSJ).
Die Studenten werden von der Studentenvertretung der Universität rechtlich unterstützt. In einem Brief wird Chang aufgefordert, die Strafen für 42 Studenten (31 davon namentlich genannt) zu übernehmen. Ihnen sei nicht bewusst gewesen, dass i2hub ein Service ist, der das Urheberrecht verletzt. Das vor zwei Jahren von Chang gegründete P2P-Netzwerk vernetzt mehr als 240 Universitätten, Unternehmen und Regierungsstellen, die dem Konsortium Internet2 angehören. Ziel ist die schnelle Übertragung von großen Datenmengen wie Videos und Musik. Heute arbeitet der damalige Student bei Unternehmen Pacific Northwest Software.
Im September erhielt i2hub laut WSJ eine Abmahnung des US-Musikverbandes RIAA. Chang behauptet das Netzwerk im November abgeschaltet zu haben. Er habe nichts unrechtes getan und werde daher die Strafen nicht übernehmen, so der 22-jährige Chang. In diesem Fall wollen die Studenten vor Gericht ziehen. Der Fall könnte den rechtlichen Spielraum von P2P-Unternehmen weiter einschränken, falls die Studenten glaubwürdig versichern können, sich einer Rechtsverletzung nicht bewusst gewesen zu sein. Das dürfte jedoch nicht einfach werden, weil die RIAA schon vor der Abmahnung im September i2hub im Visier hatte. Im vergangenen Jahr hat der Oberste Gerichtshof der USA entschieden, dass File-Sharing-Unternehmen für Urheberrechtsverletzungen verantwortlich gemacht werden können.
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