Die Preise für DDR2-Speichersteine könnten Ende des ersten Quartals 2006 um zehn Prozent steigen. Bis dahin werden 80 Prozent aller OEM-PCs mit diesen Speicherchips bestückt sein. Der taiwanesische Speicherproduzent Nanya rechnet daher mit einer weiteren Verknappung und Verteuerung der Speicherchips, berichtete das Branchenportal „Digitimes“.
Nanya-Unternehmenssprecher Pei-lin Pai meinte, die Fehlmenge der Speicherindustrie könnte sich auf 30 bis 40 Prozent ausweiten. Für den Februar erwarte er, dass die Vertragspreise um über zehn Prozent ansteigen werden. Diesen Trend konnte auch Infineon-Sprecher Günter Gaugler vorsichtig bestätigen. Zwar äußere sich Infineon nicht über die vertragliche Preisegestaltung mit seinen Kunden, jedoch „erwarten Marktanaylsten sehr wohl einen Preisanstieg für DDR2-Chips“, so Gaugler. Grund dafür seien die Produkte, die sich derzeit am Markt befinden. Intel habe beispielsweise bisher darauf verzichtet Geräte mit DDR2 herauszubringen. Dies dürfte sich jedoch bald ändern, womit auch die Nachfrage steigen wird.
Die Speicherpreise wurden mit den OEMs (Original Equipment Manufrakturers) zwei Mal monatlich per Vertrag festgelegt. Laut Pai wollen die Hersteller jedoch keine größeren Preissprünge mehr akzeptieren. Sie fordern ihre Lieferanten daher auf, zu einmonatigen Verhandlungen für neue Preisübereinkünfte überzugehen. Pais Ankündigungen bekommen durch das bevorstehende Neujahr in China zusätzliches Gewicht. Denn dort ist es üblich zu Jahresbeginn Bonuszahlungen in der Höhe von bis zu mehreren Monatsgehältern zu leisten. Deshalb rechne man mit einem Ansturm auf Notebooks und Desktopcomputern. Speichermodule-Hersteller versuchen derweil sich DDR2-Chips in größeren Mengen zu sichern.
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