ZDNet: Sie sagten, das soziale Umfeld für freie Software sei besser geworden. Was genau meinen Sie damit und wie trägt die neue Lizenz dem Rechnung?
Moglen: Die Globalisierung der Bewegung – die immense geografische, kulturelle Ausbreitung freier Software – bedeutet, dass die Lizenz an mehr Orten, umfassender, stärker und für mehr Leute, die unterschiedlichere Dinge machen, funktionieren muss. Wir haben viele Bestimmungen der Lizenz umgeschrieben, um US-zentrisches Vokabular und Rechtsbegriffe zu entfernen. Die Sprache der GPL musste neutraler werden, damit sie in mehr Ländern effizienter und mit weniger Rechtsunsicherheit verwendet werden kann.
Zweitens gibt es heutzutage eine Reihe von Programmen, die unter anderen, der GPL aber bestenfalls ähnlichenen Lizenzen veröffentlicht wurden. Diese Lizenzen sind zwar ‚frei‘, aber nicht mit der GPL kompatibel. Um mehr technische Zusammenarbeit zu ermöglichen, haben wir die Lizenz um verbesserte Kompatibilitätsbestimmungen ergänzt. So sollen mehr Leute mehr Code in mehr Projekten gemeinsam nutzen können als je zuvor. Die Möglichkeit, Eclipse-License-Code und Apache-License-Code gemeinsam zu nutzen, lässt die GPL jetzt viel weiter in die Welt der Programme und Projekte hineinreichen. Wir tun das, was unserer Ansicht nach jeder mit dem Problem der Lizenz-Verbreitung tun sollte: Wir erweitern unsere Kompatibilität in der Hoffnung, dass die Leute für die gleiche Menge Arbeit weniger Lizenzen benutzen müssen. Ich würde sagen, dass auch das eine Art der Reaktion auf Erfolg ist.
ZDNet: Darf nach dem neuen Lizenz-Entwurf GPL-Software in Software integriert werden, die der Apache Software License unterliegt?
Moglen: Nein, die GPL ist immer noch eine ‚Copyleft‘-Lizenz. Die Apache-Software-License sowie die Eclipse License sind dagegen immer weniger freizügige Lizenzen: Sie erlauben, dass Code, der diesen Lizenzen unterstellt ist, nur auf proprietäre Weise verwendet werden darf. Es ist daher nicht möglich, eine Straße mit Gegenverkehr zu eröffnen.
ZDNet: Eines der Probleme mit der GPL ist, wie eng GPL-Code mit Code verknüpft werden darf, der nicht unter die GPL fällt. Zum Beispiel, wenn man ein GPL-Programm kompiliert und es Code aus einer Programmbibliothek verwendet. Haben Sie etwas getan, um zu definieren, wie eng GPL-Code mit Nicht-GPL-Code verknüpft sein darf? Unter welchen Umständen ist es erlaubt und nicht erlaubt?
Moglen: Wie wir es sehen, haben wir etwas klargestellt, was unserer Meinung nach immer die Regel war: Wir haben bekräftigt, dass Code, der dynamisch mit GPL-Code verknüpft ist – wobei er notwendig und nicht austauschbar sein muss -, zum Quellcode des Werks unter der GPL gehört. Er muss daher zwingend freigegeben werden.
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