Investoren scheuen WiMax-Engagement

Während die IT-Branche den Funkstandard WiMax zur DSL- und UMTS-Alternative hochjubelt, zweifeln die so wichtigen Risikokapitalgeber noch am Hype. Der Hauptgrund für die Zurückhaltung liegt den Marktbeobachtern von Unstrung Insider zufolge in der unzureichenden Standardisierung. Im Vergleich zu UMTS oder WLAN fehle es dem WiMax-Standard an einer ähnlich strengen Definition, urteilen die Experten. Die Chipdesigner müssten sich bei der Entwicklung etwa zwischen stationären WiMax-Anlagen (802.16-2004) und mobilem WiMax (802.16e) entscheiden. Zudem könnte das Engagement des Branchenriesen Intel die Investoren verschrecken. Die Konkurrenz schrumpfe die Marktchancen für Startups, so die Experten.

Bisher haben Investoren rund 170 Millionen Dollar in den Sektor gepumpt. Sie finanzierten sieben Chip-Startups, darunter den französischen WiMax-Spezialisten Sequans. Damit bleiben die Investitionen in die aufstrebende Funktechnik aber deutlich hinter denen zurück, die etwa in die Entwicklung des WLAN-Standards 802.11 gesteckt wurden, berichtet „Light-Reading“ unter Berufung auf den WiMax Chipset 2006 Market Outlook von Unstrung Insider.

Dabei mangelt es den Investoren durchaus nicht an Interesse an IT-Unternehmen. „Die bevorzugten Branchen für Kapitalbeteiligungen sind derzeit die Informations- und Kommunikationsbranche sowie Medizin- und Biotechnik“, sagte Holger Frommann, Geschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Kapitalgesellschaften.

Zwar hat nach dem Börsencrash das Interesse der Investoren an einer Finanzierung technologieorientierter Startups in den vergangenen Jahren stark nachgelassen. „Seit 2005 ist nun aber wieder etwas Bewegung in den Venture Capital-Markt gekommen“, so Frommann. Für neue Impulse hätten unter anderem die von der deutschen Bundesregierung ins Leben gerufenen Programme wie der Hightech-Gründerfonds gesorgt. In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres flossen rund 618 Millionen Euro an deutschem Venture Capital (VC). Der überwiegende Teil davon wird in Deutschland selbst investiert. Insgesamt konnten sich in diesem Zeitraum laut BVK-Zahlen 249 Startups Zuschüsse von VC-Gebern sichern.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago