Amerika räumt auf – Größte Überarbeitung des Aktienrechts seit 1929

Die Milliardenpleiten von Enron und Worldcom in den Jahren 2001 und 2002 haben damals Amerikas Wirtschaft und Politik gleichermaßen geschockt. „Wie konnte es nur passieren, dass bei so viel renommierten Buchprüfern und Aufsichtsgremien letztlich die Gier von Wenigen einen unbeschreiblichen Schaden bei so vielen kleinen Investoren und Mitarbeitern verursacht hat?“, lautete die allgemeine Frage, auf die sowohl Laien und Experten eine Antwort suchten.

Unter diesem massiven Druck der US-Öffentlichkeit und der Rentenkassen, die Milliarden an den Pleiten verloren haben, arbeitete die US-Regierung fieberhaft an einer wirksameren Kontrolle ihrer Aktiengesellschaften.

„Corporate Governance“ lautete das neue Schlagwort, was jedoch zunächst nur erhöhte ethische Maßstäbe an das Management bedeutete. Doch schon bald war dieses Schlagwort der Inbegriff für mehr Auflagen, Kontrollen und konkreten Gesetzen. Insgesamt lösten die damaligen Mega-Pleiten die größte Überarbeitung das amerikanischen Aktiengesetz seit dem Riesencrash im Oktober 1929 aus.

Das bekannteste Gesetz dazu ist der „Sarbanes-Oxley-Act“ (SOA) aus dem Jahr 2002 mit dem korrekten Wortlaut: „Gesetz zum Schutz von Investoren und zur Reformierung der Buchführungsregeln von Publikumsgesellschaften“. Der Kurzname „Sarbanes-Oxley-Act“ entstammt den Nachnamen der beiden Gesetzes-Initiatoren, dem Senator Paul Sarbanes und dem Kongress-Abgeordneten Michael Oxley.

Im Wesentlichen geht es bei diesem Gesetz darum, dass die Buchführung bei allen zu einem Konzern gehörenden Gesellschaften nach einheitlichen Richtlinien zu gestalten ist und dass alle Transaktionen sowie die zugehörige Kommunikation lückenlos zu archivieren sind.

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ZDNet.de Redaktion

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