Der Aufschrei der Internet-Community hat Wirkung gezeigt. Ein gestern entdecktes und als extrem kritisch eingestuftes Sicherheitsleck des beliebten Medienplayers Winamp ist mit einem nur Stunden später erhältlichen Update auf Version 5.13 aus der Welt geschafft worden. Ein privater Anwender hatte herausgefunden, dass bei Winamp 5.12 über manipulierte Playlisten-Dateien (.pls) beliebige schadhafte Codes auf das System eingeschleust werden konnten. Ein entsprechender 0-Day-Exploit war bereits im Umlauf.
„Eine derartige Sicherheitslücke sollte natürlich nicht passieren, wenngleich den Entwicklern anzurechnen ist, dass sie zumindest sehr schnell reagiert haben“, meint Tomas Kristensen, CGO von Secunia. „Wir sehen uns mit dem generellen Problem konfrontiert, dass Software und die damit verbundenen Codes immer komplexer werden und somit eine größere Anzahl an potenziellen Schwachstellen aufweisen können“, so Kristensen weiter. Er glaubt allerdings, dass Software-Entwickler sich der Problematik bewusst sind und viel aufmerksamer agieren als noch vor wenigen Jahren.
In Bezug auf die Internet-Community, die den aktuellen Fall durch das öffentliche Posten der Schwachstelle mithilfe der damit ausgelösten Medienresonanz ins Rollen gebracht und die Winamp-Entwickler zum raschen Handeln gezwungen hat, ortet Kristensen verschiedene Philosophien. Viele Anwender würden sich bei entdeckten Schwachstellen nicht direkt an die Software-Hersteller wenden, sondern diese lieber gleich öffentlich an den Pranger stellen. „Dies lässt sich unter anderem damit erklären, dass die Software-Vertreiber bis vor einigen Jahren noch sehr unkooperativ auf gut gemeintes Feedback von Privatanwendern reagierten“, so der Sicherheitsexperte. Dies habe sich zwar von Grund auf geändert, Teile der Community hätten sich die damals erzeugte Skepsis allerdings bis heute bewahrt, meint Kristensen.
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