Die Softwarelösung von U3 für USB-Sticks behebt einen kleinen Nachteil der portablen Speichermedien: Sie erlaubt es, Applikationen vom Stick aus aufzurufen und damit ebenso portabel zu machen wie die Daten selbst. Neben der Präsentation ist dann also auch die Abspielsoftware auf dem Stick, oder der Mail-Client mit sämtlichen E-Mails und Einstellungen kann auf jedem Rechner nach dem Einstecken des Speichermediums benutzt werden.
Die U3-Lösung ist leicht zu bedienen, funktioniert hervorragend, und die Anwendungen sind dank des integrierten Interfaces simpel zu installieren. Doch sie hat auch Nachteile: Ein nachträgliches Aufrüsten ist nicht möglich, es muss also ein Spezialstick mit vorinstalliertem U3-Bootsektor gekauft werden. Und die Anwendungen, die man auf der U3-Website herunterlädt, zeigen teilweise beim Start kurz Werbung an – nicht tragisch, aber für Puristen doch störend. Und zuletzt laufen U3-Anwendungen nur unter Windows 2000 mit Service Pack 4 und Windows XP.
Die Alternative zu den U3-Sticks sind „Portable Apps“ auf Standard-Speichersticks: Von zahlreichen Open-Source-Anwendungen gibt es nämlich mittlerweise Versionen, die ohne Icons auf dem Desktop, ohne Registry-Einträge und ohne all die anderen Verzahnungen mit dem Betriebssystem auskommen. Diese Anwendungen startet man einfach durch Doppelklick auf die EXE-Datei im Internet Explorer.
Egal ob U3-Stick oder Standard-USB-Stick, beim Einkauf heißt es auf zwei Parameter zu achten: auf die Schreib- und Lese-Geschwindigkeit sowie natürlich auf die Kapazität. Da die portablen Versionen von Openoffice beispielsweise schon rund 240 MByte auf den Speichermedien einnehmen, die Bürosuite aber ein sehr nützliches Programm ist, sollte man nicht zu knapp kalkulieren und mindestens einen Stick mit 512 MByte wählen. Eine Ausnahme kann man machen, wenn man den Stick vor allem für die Internet-Applikationen Mail und Browser (samt Favoriten) benötigt – in diesem Fall reichen auch 256 MByte. Weniger sollte es aber nicht sein, um noch Platz für spontane Downloads, größere Multimediadateien und ähnliches zu reservieren. Mehr ist natürlich besser, weshalb im Preisduell Sticks mit 1 GByte stehen.
Die Transfergeschwindigkeit, das zweite Kriterium, kann man gleichfalls nicht hoch genug wählen. Schließlich arbeitet man auf einem externen Speichermedium und kann sich von vorneherein auf verlängerte Ladezeiten und Wartezeiten beim Speichern von Daten einstellen. Als Vertreter der U3-Sticks wurde deshalb für dieses Preisduell der Kingston Data Traveller mit 6 MByte/s Lesegeschwindigkeit und 3 MByte/s Schreibleistung ausgewählt. Viele lieferbare Sticks bieten nur die Hälfte dieser Schreib- und Leseraten.
Der Data Traveller mit 1 GByte Kapazität ist derzeit für 46,95 Euro zuzüglich Versandkosten erhältlich – und damit übrigens günstiger als beispielsweise das auslaufende, aber noch in vielen Shops angebotene rote Verbatim-Modell mit gleicher Kapazität und nur 1 MByte/s Schreibleistung sowie 3 MByte/s beim Lesen (aktueller Ladenpreis: 48,20 Euro). Übrigens lohnt es sich nicht, auf die vorinstallierten Programme zu achten, auch wenn diese Liste oft auf der Packung abgedruckt ist: Die übrigen Programme finden sich im Archiv auf den Seiten von U3 und können einfach nachinstalliert werden.
Ein günstigeres U3-Laufwerk mit der gewünschten Kapazität von 1 GByte hat beispielsweise Sandisk im Programm. Sandisk veröffentlicht aber auf seiner Website keine Datenblätter, und auch diverse Shops wissen nichts über die Transferleistung des Cruzer Micro, sodass dieses Modell trotz des Niedrigpreises von 40,84 Euro nur mit Vorsicht zu empfehlen ist.
Verzichtet man auf die U3-Fähigkeit, findet man nicht unbedingt sehr viel günstigere Angebote. Das dritte Modell in diesem Preisduell empfiehlt sich allerdings durch extrem hohe Transfergeschwindigkeit. Der Trekstor USB Stick 2.0 CS zum Ladenpreis von 47,91 Euro schafft 10 MByte/s beim Lesen und 5,5 MByte/s beim Schreiben.
Alle drei Sticks haben ihre Vorzüge. Wer sich noch nicht sicher ist, ob ein Stick mit U3-Funktionalität den Preis von rund 50 Euro wert ist, sollte auf den ausführlichen ZDNet-Artikel zum Thema warten, der voraussichtlich am 21. Februar erscheint.
Die genannten Preise wurden am 13. Februar 2006 mit Hilfe mehrerer Preissuchmaschinen ermittelt und verstehen sich inklusive Mehrwertsteuer. Versandkosten sind nicht enthalten.
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