SAP sieht in quelloffenen Business-Anwendungen keine große Konkurrenz für die eigenen Lösungen. Ein Manager des Unternehmens prognostizierte auf der Open Source Conference in San Francisco, dass viele nach der Konsolidierungswelle verschwunden sein werden. Das Open-Source-Lager war anderer Meinung.
Die Walldorfer haben in letzter Zeit Konkurrenz durch Unternehmen wie OpenMFG, SugarCRM und Compiere bekommen. Peter Graf, Excecutive Vice President of Marketing bei SAP, sagte, die Anwendungen seien noch nicht reif genug. Wenn Unternehmen ihre IT-Landschaft an große Veränderungen wie das Internet anpassen, würden sie eher auf Bewährtes zurückgreifen. Er geht davon aus, dass die meisten Anbieter quelloffener Lösungen die Konsolidierung auf dem Markt für Business-Software nicht überleben werden.
John Roberts, CEO von SugarCRM, ist erwartungsgemäß anderer Ansicht. Die Lösungen seien für den Einsatz bei großen Kunden reif genug. „Wir genießen es, mit SAP jeden Tag zu konkurrieren.“ Er nannte Avid Technology als Beispiel für ein Unternehmen, das von SAP auf SugarCRM umgestiegen ist. Auch Compiere-CEO Jorg Janke widersprach den Darstellungen des SAP-Managers. Die Software des Unternehmens wird in 2000 Filialen eines großen Hersteller von Schönheits-Produkten in Frankreich genutzt.
Ein Teil der Kritik an quelloffener Business-Software sei jedoch berechtigt: „Es gibt viele Leute, die glauben, dass Open-Source eine schnelle Methode zur Entwicklung ist. Sie bringen unbedeutende Business-Applikationen und versuchen, Venture-Kapital zu bekommen.“
SAP-Manager Graf geht trotz seiner kritischen Haltung davon aus, dass einige Open-Source-Anwendungen die anstehende Konsolidierung überleben werden. Darunter seien Linux, Eclipse und „sehr wahrscheinlich“ auch Mozilla.
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