Licht und Schatten in der deutschen Hightech-Landschaft

In der deutschen Hightech-Landschaft sieht der der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) an manchen Stellen viel Licht, an anderen viel Schatten. Das ist das Ergebnis der Studie „Daten zur Informationsgesellschaft 2006“, die der Bundesverband in Berlin vorgestellt hat.

Laut der Untersuchung liegt Deutschland in einigen Bereichen sehr gut im Rennen. Fast jeder Bundesbürger nutzt heute ein Mobiltelefon, im UMTS-Sektor steht Deutschland weltweit auf Rang 4 und in kaum einem anderen Land ist der Online-Handel so gut entwickelt wie hier. „Dramatisch“ schlecht sei hingegen die Ausstattung der Schulen mit neuen Medien. „In deutschen Klassenzimmern stehen weniger Computer als in Mexiko, Ungarn oder Tschechien. Das ist ein bildungspolitisches Armutszeugnis“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.

Auch in der Verbreitung schneller Internetanschlüsse liegt Deutschland weit hinten, trotz des guten DSL-Ausbaus. Der Bitkom begrüßte die neue „Hightech-Strategie“ der Bundesregierung, die unter anderem sechs Milliarden Euro zusätzliche Investitionen in Forschung und Entwicklung vorsieht. „Diese Gelder müssen wir nun vernünftig einsetzen, um Deutschland in strategisch wichtigen Technologiefeldern nach vorne zu bringen“, sagte Rohleder. Als Beispiele nannte er die IT-Sicherheit, die neuen Funketiketten „RFID“, mobile Datendienste und Embedded Software.

Die Studie untersuchte anhand unterschiedlicher Indikatoren, wie Deutschland in der Telekommunikationsinfrastruktur und beim Einsatz neuer Endgeräte und Technologien aufgestellt ist. Das Internet nutzten im vergangenen Jahr 58 Prozent der Bundesbürger. Das entspricht einem Anstieg um sieben Prozent. Allerdings geht nur jeder vierte Haushalt per Breitbandanschluss ins Netz. Zwar stieg die Zahl der Breitbandzugänge im vergangenen Jahr um 30 Prozent auf 10,6 Millionen, aber bei der Haushaltsabdeckung liegt Deutschland weit hinter Ländern wie Südkorea mit 70 Prozent oder der Schweiz mit 60 Prozent. „Breitband heißt in Deutschland fast ausschließlich DSL. Anderswo kann flächendeckend das Fernsehkabel dafür genutzt werden. Hier haben wir aufgrund der schwierigen Eigentümerstruktur im TV-Kabelbereich einen strukturellen Nachteil, den wir an anderer Stelle ausgleichen müssen“, sagte Rohleder.

Breitband-Internet sei wichtig für den Standort, weil es neue Anwendungen und Geschäftsmodelle ermögliche. Dazu zählen der schnelle Download von Musik und Filmen, interaktives E-Learning, die Telemedizin und Telearbeit oder die Internet-Telefonie.

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ZDNet.de Redaktion

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