Categories: Unternehmen

Mannesmann-Nachwehen: Vodafone schreibt 41 Milliarden Euro ab

Dem britischen Mobilfunkriesen Vodafone liegt die Übernahme des Mobilfunkanbieters Mannesmann im Jahr 2000 offenbar schwer im Magen. Die deutsche Tochter sei der Hauptgrund für eine Abschreibung in Höhe von bis zu 28 Milliarden Pfund (41 Milliarden Euro) im laufenden Geschäftsjahr 2005/06.

Die hohe Bewertung von Vodafone Deutschland führt die britische Konzernmutter vornehmlich auf die Mannesmann-Übernahme zurück. Diese sei zu einem Zeitpunkt erfolgt, als die Aktienpreise im Telekombereich noch sehr viel höher als heutzutage gelegen hätten.

Für die Analysten bedeutet die Revidierung der Beteiligungswerte deshalb auch keine Überraschung: „Es ist ja unbestritten, dass Vodafone für Mannesmann zu tief in die Tasche gegriffen hat“, meint etwa Telekom-Analyst Holger Bosse von Helaba-Trust. Die Frage sei eher gewesen, wann Vodafone die Wertberichtigung vornehmen würde, so Bosse. Zum 30. September 2005 hatte Vodafone den Gesamtwert seiner Beteiligungen mit 81,5 Milliarden Pfund (119,6 Milliarden Euro) angesetzt. Die deutsche Mobilfunktochter bewertete Vodafone mit 35,5 Milliarden Pfund (52 Milliarden Euro) am höchsten. Den Wert seiner italienischen Beteiligung etwa bezifferte der Mobilfunkriese mit 19,7 Milliarden Pfund (29 Milliarden Euro).

Aufgrund des zunehmenden Wettbewerbsdrucks und anhaltender regulatorischer Eingriffe bei den Terminierungsentgelten hat Vodafone darüber hinaus seine Umsatzprognose für das kommende Geschäftsjahr 2006/07 gesenkt. Der britische Konzern rechnet nun mit einem Plus von 5 bis 6,5 Prozent. Für das laufende Geschäftsjahr (31. März) geht Vodafone dagegen unverändert von einem Umsatzwachstum zwischen sechs und neun Prozent aus.

Die Aktie gab an der Londoner Börse bis Montagmittag um zwei Prozent auf 114,68 Pence nach. Dabei verübeln die Börsianer dem britischen Konzern laut Bosse weniger die milliardenschwere Wertberichtigung als vielmehr die Zurücknahme der Umsatzprognose, die erst im Januar aufgestellt worden war. Anfang des Jahres war Vodafone noch von einem Umsatzplus zwischen sechs und neun Prozent im kommenden Geschäftsjahr ausgegangen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago