Die Einführung des digitalen terrestrischen Fernsehens in Österreich steht noch in diesem Jahr bevor. Im Herbst 2006 werden zuerst die Landeshauptstädte mit Digital Video Broadcasting Terrestrial (DVB-T) versorgt werden, wie Michael Wagenhofer, Geschäftsführer der Österreichischen Rundfunksender in Linz angekündigt hat. Bei der Vollversammlung forderte Medienstaatssekretär Franz Morak, die Einführung von terrestrischem digitalem Fernsehen sozialverträglich auszugestalten um einem „digital gap“ in diesem Bereich entgegenzuwirken.
„Die ersten 100.000 Set-Top-Boxen sollen mit 30 Euro gefördert werden“, so Sebastian Loudon, Sprecher der Rundfunk- und Telekommunikationsbehörde (RTR). „Mit dieser Maßnahme soll eine kritische Masse am Markt erreicht werden, damit der Preis für die Geräte gedrückt wird“, so Loudon weiter. Die Decoder, deren Preisspanne derzeit von 90 bis 140 Euro reiche, werden erst ab Herbst erhältlich sein. Geplant sei auch die Unterstützung der Gebühren befreiten Haushalte, die bei der Beschaffung einer Set-Top-Box mit 50 Euro gefördert werden sollen, so Loudon. Das Geld dafür wird aus dem Digitalisierungsfonds kommen.
In Berlin wurde das analoge Signal bereits 2003 innerhalb sehr kurzer Zeit abgeschaltet. Die zuständige Landesmedienanstalt hat dort zusammen mit dem Sozialamt die Set-Top-Box für sozial bedürftige Haushalte bis sechs Monate nach der Umstellung bezahlt. In den norddeutschen Bundesländern kann ein Zuschuss direkt beim Sozialamt beantragt werden. Auch in Baden-Württemberg wird DVB-T ab Juni an den Start gehen. In Österreich hat die ORS Ende vergangener Woche als einziger Bewerber die Zulassung zum Aufbau und Betrieb des DVB-T-Netzes von der Komm Austria erhalten. Aufgrund des Frequenzmangels ist die Abschaltung des analogen Signals für terrestrischen Empfang erforderlich, die 2010 fällig wird.
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